70 Reisende auf Rhein-Kreuzfahrtschiff erkrankt

Wiesbaden (dpa) - Auf einem Rhein-Kreuzfahrtschiff vor Wiesbaden sind in der Nacht zum Samstag mindestens 70 Menschen an schwerem Brechdurchfall erkrankt. Ursache war das hoch ansteckende Norovirus, wie ein Sprecher der Stadt der Nachrichtenagentur dpa sagte.

Vier Menschen wurden in ein Krankenhaus gebracht, die restlichen an Bord von Ärzten und Sanitätern mit Medikamenten und Infusionen versorgt. Da zunächst unklar war, welcher Erreger den Brechdurchfall ausgelöst hatte, hatten die Behörden das Schiff zwischenzeitlich gestoppt und es unter Quarantäne gestellt.

Nach Angaben eines Sprechers durfte die „MS Bellriva“ ihre Fahrt nach Köln später aber fortsetzen. Die meisten der erkrankten Passagiere waren nach Angaben der Feuerwehr älter als 60 Jahre und daher entsprechend anfällig für eine Infektion. „Die größte Gefahr bei dieser Infektion ist, dass man dehydriert“, erläuterte ein Sprecher. Insgesamt befanden sich rund 190 Menschen an Bord, darunter 145 Passagiere.

Die Rettungsdienste waren gegen Mitternacht mit einem Großaufgebot angerückt, um die erkrankten Hotelgäste zu versorgen. Das Schiff war erst im Frühjahr dieses Jahres in die Schlagzeilen geraten, nachdem es bei Karlsruhe von einem Lotsen auf Grund gesetzt und dabei fast versenkt worden war.

Erst im Sommer waren 15 Menschen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes erkrankt, das auf der Mosel bei Cochem unterwegs war. Auf einer Rhein-Kreuzfahrt zum Jahreswechsel 2010/11 erkrankten 150 britische Touristen und lagen bei Koblenz fest. Im November 2008 stand ein britisches Urlaubsschiff auf dem Rhein vor Boppard ebenfalls unter Quarantäne, weil sich mindestens 37 Menschen mit dem Norovirus infiziert hatten.

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