Peru 20 Jahre Gefängnis in Lima - Deutscher bittet Berlin um Hilfe

Lima (dpa) - 20 Jahre Gefängnis in Peru für einen vom Vater eingefädelten Kokainschmuggel: Der 35-jährige Marcel Witte, Sohn des früheren Betreibers des Berliner Spreeparks, hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) appelliert, eine rasche Lösung für seine Rückkehr nach Deutschland zu finden.

Marcel Witte sitzt am 25.09.2013 in Lima (Peru). Der 35-Jährige Berliner muss eine Haftstrafe von 20 Jahren für angeblich versuchten Kokainschmuggel absitzen.

Marcel Witte sitzt am 25.09.2013 in Lima (Peru). Der 35-Jährige Berliner muss eine Haftstrafe von 20 Jahren für angeblich versuchten Kokainschmuggel absitzen.

Foto: Bettina Rehmann

„Die Peruaner würden der Überstellung nach Deutschland im Prinzip zustimmen, es hängt an der Bundesregierung“, sagte Witte der Deutschen Presse-Agentur in Lima. Er sitzt in einem berüchtigten Gefängnis der Stadt seit zwölf Jahren ein.

Das Auswärtige Amt betonte auf Anfrage, der Fall sei bekannt, er werde konsularisch betreut. Laut Witte ist das Hauptproblem bisher, dass es in Deutschland nur eine Höchststrafe von 15 Jahren für so einen Fall gibt. Eine Option könnte sein, dass in Verhandlungen mit der peruanischen Regierung eine Regelung für eine zu verbüßende Reststrafe erzielt wird.

Nach Insolvenz des Spreeparks war die Familie 2002 mit einigen Karussells nach Lima übergesiedelt. Im November 2003 sollte es wieder zurückgehen. Ein geplanter Schmuggel von 167 Kilogramm Kokain im Masten des Fahrgeschäfts Fliegender Teppich flog auf. Norbert Witte hatte kurz zuvor einen Herzinfarkt erlitten und befand sich zur Behandlung in Deutschland. Da sein Sohn als Geschäftsführer des Freizeitparks fungierte, wurde er in Peru verhaftet. Der Vater saß in Deutschland bis 2008 im Gefängnis und betonte, es sei seine Schuld.

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