20 Grad: Frühlingsgefühle beim Marienkäfer

Besonders die asiatische Variante bevölkert zurzeit in Massen Balkone und Hausfassaden.

Düsseldorf. Auch ein Glücksbringer ist nicht immer willkommen. In diesen Tagen mit Temperaturen bis zu 20 Grad finden viele Menschen ganze Marienkäfer-Kolonien an Häuserfassaden, Zimmerpflanzen oder Balkonen vor. Die Freude über den Besuch hält sich oftmals in Grenzen. Im November ist solch ein geballtes Vorkommen der Krabbler ungewöhnlich. Julian Heiermann, Insektenexperte des Nabu, erklärt: „Normalerweise sind die Marienkäfer jetzt bereits in der Winterstarre. Doch dafür ist das Wetter einfach zu mild.“

Treten die Tiere in Massen auf, handelt es sich meistens um die asiatische Käfer-Variante, die anders als der heimische Siebenpunkt bis zu fünf Generationen in einem Jahr hervorbringen kann. „Diese Käfer bilden Wintergemeinschaften, um im Frühjahr schnell wieder einen Paarungspartner zu finden“, sagt Heiermann. Naturschützer raten, die gepunkteten Besucher in Wohnungen aufzufegen und behutsam in die Freiheit zu entlassen. Schädlich sind sie nicht, auch wenn sie in Bedrängung schon einmal eine gelbliche Flüssigkeit hinterlassen können. Zoologe Heiermann klärt auf: „Das ist ein Abwehrsekret und nicht giftig.“ Es lohnt sich ebenso, die Glücksbringer in Ruhe zu lassen. Sie fressen Blattläuse und machen sich so nützlich.

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