12-jährige Türkin nach Liebesbrief erschossen

Istanbul. Ein Staatsanwalt in der Türkei untersucht den Tod einer Zwölfjährigen, die nach dem Schreiben eines Liebesbriefchens mit drei Kugeln aus einem Sturmgewehr im Körper aufgefunden worden ist.

Die Familie behaupte, dass das Kind mit der Kalaschnikow des Vaters Selbstmord begangen habe, berichteten türkische Zeitungen am Montag. Es werde aber ein sogenannter Ehrenmord vermutet.

Meryem aus dem osttürkischen Dogubeyazit hatte in ihrer Schulklasse "Ich liebe Dich" an einen Junge geschrieben. Der Lehrer fand den Zettel. Den Berichten zufolge bestellte er den Vater ein und übergab das Papier. Er habe damit "Gerüchten vorbeugen" wollen, wurde der Lehrer zitiert. Sein Verhalten wird von der Schulaufsicht untersucht.

Der Vaters des Mädchens hat ein Sturmgewehr, weil er einer Dorfschützer-Einheit angehört. Diese Miliz wurde von der türkischen Regierung im Kampf gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK ausgerüstet. Meryems ältere Schwester soll sich 1997 erhängt haben, berichtete die Zeitung "Radikal".

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