1000 Flutopfer auf Philippinen befürchtet

Manila (dpa) - Bei verheerenden Sturzfluten sind im Süden der Philippinen am Samstag mindestens 653 Menschen ums Leben gekommen. Das Ausmaß der Naturkatastrophe wurde erst am Sonntag langsam deutlich.

Die Zahl der Toten könne auf mehr als 1000 steigen, warnte das Rote Kreuz. Helfer hätten viele Ortschaften noch gar nicht erreicht. Viele Straßen waren von Erdrutschen verschüttet.

Auslöser war Tropensturm „Washi“, der in der Nacht zu Samstag über die Insel Mindanao 800 Kilometer südlich von Manila hereinbrach. Zwölf Stunden Dauerregen ließen die Flüsse anschwellen. In der Nacht trat das Wasser über die Ufer und rauschte teils meterhoch durch die Straßen und Ortschaften. Die meisten Opfer wurden im Schlaf überrascht.

Polizei, Zivilschutz, Soldaten und freiwilligen Helfern bot sich ein Bild des Grauens: Die Wassermassen haben Schneisen der Verwüstung hinterlassen, die an Tsunami-Schäden erinnern. Über hunderte Meter ist alles fortgerissen: Häuser, Autos, Bäume Strommasten. Vielerorts türmten sich Schutt und Geröll meterhoch. Besonders schwer getroffen waren die beiden Küstenstädte Cagayan de Oro und Iligan mit zusammen 900 000 Einwohnern. Nach Angaben der Generalsekretärin des Roten Kreuzes kamen allein dort 552 Menschen ums Leben. Zahlreiche weitere Ortschaften waren betroffen.

Am Sonntagabend wurden noch 808 Menschen vermisst - allerdings war es im Chaos der Bergung und Aufräumarbeiten schwierig zu sagen, ob einige der Vermissten nicht unter den Toten oder geflüchtet waren. Man hoffe, weitere Menschen retten zu können, sagte Zivilschutzleiter Benito Ramos. „Wir müssen annehmen, dass die Vermissten leben, deshalb sind die Rettungskräfte hier.“Da auch viele Opfer ins Meer gespült worden seien, könne es Tage dauern, bis die Leichen wieder auftauchen, sagte Ramos. „Es wird einige Zeit brauchen, diese Aufgabe abzuschließen.“

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