Zeitung: Intel erwägt Verkauf von IT-Sicherheitssparte

London/Santa Clara (dpa) - Intel stellt laut einem Zeitungsbericht seine IT-Sicherheitssparte auf den Prüfstand. Eine Option sei der Verkauf, schrieb die „Financial Times“ unter Berufung auf informierte Personen.

Zeitung: Intel erwägt Verkauf von IT-Sicherheitssparte
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Eine Bestätigung von Intel lag zunächst nicht vor. 2010 hatte der Chip-Hersteller den einstigen Branchenpionier McAfee für 7,7 Milliarden Dollar übernommen. Die Sparte nannte das Unternehmen in Intel Security um, der Name McAfee wurde allerdings noch für einige Produkte verwendet.

Das Geschäft mit IT-Sicherheit gilt angesichts der wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe unter Finanzinvestoren als lukrativ. Dem Bericht zufolge ist eine Gruppe von privaten Beteiligungsgesellschaften daran interessiert, gemeinsam Intels Sicherheits-Sparte zu übernehmen - unter der Voraussetzung, dass sich der Preis auf den damaligen Kaufpreis oder etwas höher einpendelt.

Der Markt gilt als sehr fragmentiert. Etablierten Anbietern von Antiviren-Software wie Symantec machen derzeit neue Rivalen wie FireEye oder Palo Alto Networks Konkurrenz. Zuletzt verkaufte vor zwei Wochen Bain Capital die erst im vergangenen Jahr übernommene Firma Blue Coat mit 4,65 Milliarden Dollar für rund das Doppelte des Einkaufspreises an Symantec.

Mit dem Kauf von McAfee hatte Intel ursprünglich Sicherheitsfunktionalitäten direkt in seine Chips integrieren wollen. Damit sollte Cyberangriffen begegnet werden, noch bevor sie sich über Software-Anwendungen verbreiten können. Bis heute sind die Pläne jedoch nicht vollständig realisiert. Stattdessen verließen mit David DeWalt und Mike DeCesare zwei Topmanager der Sicherheits-Sparte das Unternehmen.

Intel macht derzeit der PC-Markt zu schaffen, der zuletzt Jahr für Jahr um rund zehn Prozent schrumpfte. Prozessoren für Personal Computer machen immer noch mehr als die Hälfte des Geschäfts beim Chip-Marktführer aus. Intel will stärker auf Chips für Rechenzentren und das Internet der Dinge setzen und kündigte unter anderem den Abbau von 12 000 Jobs an.

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