Trojaner „Eurograbber“ - So wird Online-Banking sicher

Berlin (dpa/tmn) - Internetnutzer können sich beim Online-Banking mit ein paar Tricks vor Angriffen von Betrügern schützen. Aktuell droht in mehreren europäischen Ländern Gefahr durch den „Eurograbber“.

Der Trojaner „Eurograbber“ hat nach Angaben von IT-Sicherheitsunternehmen das mTAN-Verfahren ausgehebelt - und so bereits Geld von mehr als 30 000 Bankkonten in mehreren europäischen Ländern erbeutet. Der Schädling greift PC und Smartphone gleichzeitig an und fängt so sowohl Kontodaten als auch TAN-Codes seiner Opfer ab. Diese Tipps helfen gegen solche Attacken:

Im Zweifel nachfragen: Wer im Browser oder per E-Mail nach seiner Handynummer oder ähnlichen Daten gefragt wird, sollte auf keinen Fall einfach antworten. Denn dahinter steckt meist keine Bank, sondern eine sogenannte Phishing-Attacke. Banken fragen ihre Kunden in der Regel nicht per E-Mail oder auf Internetseiten nach persönlichen Daten. Wer sich dennoch unsicher ist, sollte vor der Eingabe telefonisch bei der Bank nachfragen.

Computer absichern: Phishing-Attacken kamen früher meist per E-Mail: Die Täter schickten eine Nachricht, die scheinbar von der Bank kam - und ahnungslose Opfer antworteten darauf und gaben so sensible Daten preis. Im aktuellen Fall von Eurograbber kommt stattdessen Schadsoftware zum Einsatz, die die Frage nach Daten beim Online-Banking im Browser einblendet. Diese Schadsoftware kann nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) über infizierte Datenträger und Downloads, aber auch über E-Mail-Anhänge oder manipulierte Webseiten auf den PC gelangen. Moderne Sicherheitsprogramme können die Schädlinge aber oft erkennen und abwehren. Dafür gibt es auch kostenlose Programme - die zurzeit beste Gratissoftware ist nach einem Test der Computerzeitschrift „Chip“ Free Antivirus 7 von Avast.

Sicher surfen: Moderne Sicherheitsprogramme bringen neben dem Virenscanner oft einen eigenen, abgeschotteten Browser mit. Der ist in Sachen Funktionalität eingeschränkt, fürs Online-Banking aber ausreichend sowie gegen Schadsoftware abgesichert. Eine Alternative ist das Programm Bankinx der Computerzeitschrift „c't“: Damit können Computernutzer von CD oder vom USB-Stick ein Linux-Betriebssystem mit einer Banking-Software starten. Weil es unabhängig von Windows läuft, haben eventuell auf dem Rechner vorhandene Viren hierbei keine Chance.

Altes Handy für TAN-Codes nutzen: Alte Handys ohne Apps und Internetzugang bieten Hackern praktisch keine Angriffsfläche. Wer noch ein ausgemustertes Telefon mit aktiver SIM-Karte zu Hause hat, sollte sich die TAN-Codes seiner Bank per SMS besser darauf schicken lassen.

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