Heiter bis wolkig: So fühlt das Web

Berlin (dpa/tmn) - Freude, Langeweile, Trauer, Wut, Entsetzen: Was sie fühlen, tun viele Menschen in Blogs, sozialen Netzwerken oder über Kurznachrichtendienste kund. Auf der Seite „We feel fine“ sammeln zwei Netzkünstler Emotionen aus dem Internet.

Alle zehn Minuten forscht auf „We feel fine“ eine Robotersoftware nach Sätzen, in denen die Phrasen „I feel“ oder „I am feeling“ vorkommen und in denen mindestens eines von 5000 katalogisierten Gefühlen steckt - von „amazing“ bis „weak“. So werden den Angaben zufolge täglich 15 000 bis 20 000 neue emotionale Sätze identifiziert und in der Datenbank abgespeichert.

Der Surfer kann sich den fremden Gefühlen - leider nur in englischer Sprache - unter „wefeelfine.org“ auf sechs verschiedenen Wegen nähern. Im „Madness“-Modus rauscht ein Gefühlskuddelmuddel aus bunten Punkten und Quadraten wie Konfetti über den Bildschirm. Wer mit dem Mauszeiger einen Punkt fängt, bekommt ein Gefühlsadjektiv und manchmal auch den Herkunftsort angezeigt. Beim Klick auf den Punkt öffnet sich der ganze gespeicherte Satz. Mit einem weiteren Klick auf den Satz gelangt man auf die Herkunftsseite.

Der „Murmurs“-Modus listet dagegen nach und nach die neuesten gesammelten Gefühle auf, während unter „Montage“ Bilder von den Herkunftswebseiten zu den emotionalen Sätzen führen. „Mobs“ listet Gefühlscluster auf und „Metrics“ schließlich zeigt die acht am stärksten verbreiteten Gefühle der letzten Stunden an. In allen Modi lassen sich die gesammelten Emotionen nach Gefühl, Geschlecht, Alter, Wetter, Ort und Datum filtern. Um die Einstellungen vorzunehmen, genügt ein Klick auf eine rote Leiste am oberen Bildrand.

Wer so viel Gefühlsduseligkeit auch gern auf seiner Seite hätte, kann die Datenbank dort einbinden. Dafür haben die Künstler eine sogenannte API-Schnittstelle bereitgestellt.

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