Zocken mobil bis familiär: Worauf wer am besten spielt

Berlin (dpa/tmn) — „Pong“ gilt als Urahn aller Videospiele. Wer sich das abstrakte Tennisspielchen in den 70er Jahren nach Hause holen wollte, musste dafür fast 100 US-Dollar zahlen. Inflationsbereinigt wären das heute knapp 340 Euro - für ein Gerät mit einem einzigen Spiel.

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Seitdem hat sich viel geändert.

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Spiele gibt es wie Sand am Meer, fast überall und oft für deutlich weniger Geld. Doch welches Gerät ist für welche Sorte Spieler eine gute Wahl?

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Gelegenheitsspieler: Wer nur ein paar Minuten Ablenkung sucht, muss nicht 300 Euro oder mehr für eine neue Konsole ausgeben. „Das Smartphone ist für Gelegenheitsspieler das perfekte Gerät, weil ich es ohnehin immer dabei habe“, sagt Niklas Wilke von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC). Beim Stöbern in den App-Stores findet sich neben viel uninspirierter Massenware auch die eine oder andere Perle. Ein guter Einstieg sind Store-Empfehlungen, die oft auch Geheimtipps ins Rampenlicht heben.

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Intensivzocker: „Die Spieler, die mehrere Stunden pro Woche oder sogar jeden Tag spielen, wollen meistens auch aufwendige virtuelle Welten und Spitzengrafik“, sagt Wilke. Solche Spiele laufen nach wie vor nur auf aktuellen Konsolen und dem PC. Welches dieser Geräte die richtige Wahl ist, hängt von den Vorlieben ab, so der Experte: „Spiele ich lieber mit Tastatur und Maus oder mit dem Controller, lieber auf dem Sofa oder am Schreibtisch?“ Preislich ist der Unterschied kleiner als gedacht: Ein leistungsfähiger PC kostet zwar mehr als eine Konsole, dafür seien die PC-Spiele oft viel günstiger.

Neueinsteiger: Blutige Anfänger in der Welt der Videospiele müssen nicht unbedingt mit der aktuellen Gerätegeneration anfangen. Schließlich haben sie in den vergangenen 20 Jahren jede Menge Hits verpasst, die auch heute noch Spaß machen und inzwischen sogar viel günstiger sind. Spiele für Xbox 360, Playstation (PS) 3 und Wii gibt es im Handel zum Beispiel noch reichlich. Auch die Konsolen dazu werden noch verkauft — und zwar für deutlich weniger Geld als die Nachfolger. Oft noch günstiger sind PC-Spiele aus der gleichen Generation, die auch auf Mittelklasse-Rechnern problemlos laufen.

Retro-Zocker: „Die alten Kamellen sind noch immer die besten!“ Wer so denkt, braucht keine teure Konsole. Denn auf PS 4 und Xbox One gibt es zwar viele Remakes, oft sind die Originale selbst aber nur ein paar Jahre alt. Beste Anlaufstelle für echte Klassiker ist nach wie vor der PC. Im Netz gibt es alte Spiele zum Beispiel massenhaft bei Steam, extrem günstig beim Humble Bundle oder liebevoll aufbereitet bei GOG. Selbst auf Tablets haben alte Schätze aus Reihen wie „Final Fantasy“ und „Monkey Island“ ein neues Zuhause gefunden.

Familien: Für Familien, die gelegentlich gemeinsam oder gegeneinander zocken wollen, ist die Plattformauswahl groß. Sogar für Tablets gibt es Umsetzungen beliebter Brettspiele wie „Carcassone“. Unter den Konsolen empfiehlt Daniel Heinz vom Spieleratgeber NRW bei der Fachstelle für Jugendmedienkultur Nordrhein-Westfalen vor allem Nintendos Wii U: „Da gibt es einfach ein großes Portfolio an entsprechenden Titeln.“ Spiele mit lokalem Multiplayer bieten zwar auch andere Konsolen — so bunt und familienfreundlich wie in „Mario Kart 8“ oder „Super Mario 3D World“ geht es da aber oft nicht zu.

Kinder: Natürlich will der Nachwuchs nicht immer mit den Eltern, sondern auch mal alleine spielen. Theoretisch können das sogar schon die Jüngsten, so Heinz: „Für Kinder bis sechs Jahre, die noch nicht lesen können, sind Tablets klar das beste Spielemedium.“ Hier gibt es auch viele Edutainment-Titel, mit denen Kinder spielerisch lesen oder rechnen lernen können. Aufpassen müssen Eltern aber bei Free-to-Play-Spielen, die gelegentlich auch Geld verlangen: Gerade mobile Spiele für etwas Ältere gehen dabei nicht immer seriös vor.

Jugendliche: Für Kinder sind die Nintendo-Geräte Wii und Wii U tendenziell die besten Konsolen. Schließlich legen die Japaner viel Wert auf sichere Onlinekommunikation und jugendfreie Inhalte. „Etwas Ältere empfinden das aber schnell als Kinderkram oder Beschneidung ihrer Freiheiten“, warnt Heinz. Eine andere Plattform muss also her. Nur welche? „Das hängt stark vom Lieblingsspiel ab“, sagt Heinz. Wer gerne in „Minecraft“ mit virtuellen Bausteinen hantiert, bevorzugt zum Beispiel vermutlich den PC. Die beliebte Fußballsimulation „Fifa“ ist dagegen ein klassischer Playstation- und Xbox-Titel.

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