Little Big Planet Vita — Etwas Großes für die Kleine

Die Spiele-Serie um die knuddeligen Figuren gibt es jetzt auch für die PlayStation Vita — Sonys Konsole für unterwegs. Und auch dort macht der Jump’n’Run-Titel eine gute Figur. Die WZ hat fleißig gespielt und berichtet, was den Spieler erwartet.

Willkommen in der Welt von „Sackboy“! So heißt der niedliche Hauptdarsteller seit Anbeginn der Little-Big-Planet-Reihe. Er ist eine Stoffpuppe und der Spieler steuert ihn durch eine völlig verrückte Comic-Welt. In dieser trifft man auf charismatische Charaktere und bewegt sich in einer Art 2D-Welt von links nach rechts. Aber der Reihe nach.

Zu Beginn des Spiels erhält der Spieler seinen Auftrag: In einer unterhaltsamen, mit viel Humor gespickten Sequenz geht es um einen Puppenspieler. Dieser hatte einen schlechten Tag, das Publikum hat ihn ausgebuht und seitdem ist er traurig. Er möchte jeden Spaß und die Fröhlichkeit aus der Welt namens Carnivalia verbannen.

Dazu lässt er so genannte Hollows los. Kleine, seelenlose Wesen, die nichts als Unlust verbreiten. Natürlich gilt es jetzt das Kleinvieh zu beseitigen und dem Puppenspieler wahre Fröhlichkeit zu zeigen.

Auf dem Weg durch die wie ein riesiger Spielplatz wirkende Welt, trifft man unterschiedliche Persönlichkeiten. So hilft euch der amerikanische Actionheld Sean Brawn tatkräftig. Und die Frau namens „Mrs. Sunshine“ ist wider Erwarten leider nicht so fröhlich, wie ihr Name vermuten lässt.

All diese Charaktere geben euch in den unterschiedlichen Levels eine Aufgabe, die ihr lösen müsst. Dann ist der jeweilige Abschnitt gemeistert und es kann weitergehen. Die Sprachausgabe ist übrigens wie gewohnt das Beste, was ein Videospiel bieten kann.

Neben den Charakteren unterscheiden sich auch die einzelnen Welten voneinander. So beginnt man die Einführung des Spiels in einer bunten Karnevalswelt. Später geht es weiter auf einen Schrottplatz, viele andere Umgebungen folgen. Das sorgt für Abwechslung und weckt gleichzeitig den Entdeckerdrang des Spielers.

Hauptcharakter Sackboy kann nicht nur laufen und hüpfen, sondern auch Schalter umlegen und sich an Objekten festhalten — um zum Beispiel über einen Abgrund zu schwingen. Das funktioniert auf der kleinen PS Vita genauso gut wie auf der großen PS3.

Leider haben die Entwickler auch einen Mangel auf die kleine Konsole portiert: die besonders bei Sprüngen zu weiche, leicht schwammige Steuerung. Es ist manchmal schwierig einen Sprung punktegenaue zu landen.

Besonders die Neuerungen überzeugen. So muss man die Bewegungsempfindlichkeit der Vita in manchen Levels für Sprünge einsetzen. Dabei kontrolliert man die Sprünge durch das Kippen und Neigen der Konsole.

Zusätzlich spielt man durch Level-Abschlüsse und Sammelobjekte jede Menge Sticker und Deko-Artikel frei, die man in der gesamten Welt überall hinklatschen kann — auch auf die Spielfiguren.

Wer mal keine Lust auf die Geschichte hat, kann sich mit Mini-Spielen oder dem Arcade-Modus ablenken. Im Letzteren kann man unter anderem einen Weltraum-Shooter oder ein Puzzlespiel zocken. Wem das noch nicht reicht, der erstellt sich im Editor komplett eigene Little-Big-Planet-Levels.

Das Spiel kann man auch mit bis zu vier Spielern gemeinsam absolvieren — wahlweise online. Das macht gleich nochmal so viel Spaß. Und wer eine PS3 besitzt, kann beide Konsolen via „Cross Play“ verbinden. Dann sieht man auf dem Fernseher den aktuellen Level und auf dem Vita-Bildschirm eine Karte, mit der man ebenfalls interagieren kann.

Das größte Manko ist die leicht schwammige Steuerung. Es ist extrem ärgerlich am Ende eines Levels mehrfach zu sterben - und, wenn die Leben aufgebraucht sind, von vorne beginnen zu müssen. Das kann frustrieren, kam im Test aber nur ein Mal vor. Es bleibt also im Rahmen. Ebenfalls schade: Es gibt keine wirklichen Innovationen, die das gut funktionierende System umkrempeln oder sogar besser machen.

Das Little-Big-Planet-Universum ist wirklich einzigartig: Das beginnt bei der „traurigen“ aber zugleich süßen und unterhaltsamen Geschichte. Und zieht sich über die exzellent herausgearbeiteten Charaktere mit auffallenden Eigenarten durch, bis hin zu den liebevoll gestalteten Levels. Ein kleines Manko bleibt die stellenweise zu ungenaue Steuerung, aber Jump’n’Run-Fans erhalten mit Abstand das beste Spiel des Genres für die PlayStation Vita. Alle anderen ein Spiel mit Knuddel-Optik und jeder Menge Spielspaß.

Name: Little Big Planet Vita
Genre: Jump’n‘Run
Publisher: Sony
Hersteller: Tarsier Studios, Double Eleven Studios
Release-Termin: 21. September
Preis: zirka 30 Euro
System: PlayStation Vita
USK-Freigabe: Ab 0 Jahre
Wertung: Sehr gut

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