Forza 4 im Test: Großartiges Rennspiel für Einsteiger und Profis

Düsseldorf. Wer eine Xbox 360 besitzt und ein wenig Benzin im Blut hat, für den hat Mircosoft in diesem Herbst ein echtes Schmankerl in die Regale gestellt: Der vierte Teil des Rennspiels Forza Motorsport macht vieles noch besser als der Vorgänger.

Wir haben Forza 4 ausführlich getestet.

Am Spielprinzip hat sich im Offline-Modus nur wenig geändert: Die virtuelle Rennkarriere beginnt in Kleinwagen wie dem Ford KA. Mit guten Platzierungen verschafft sich der Spieler nach und nach Zugang zu immer besseren, schnelleren Fahrzeugen. Bei jedem Levelaufstieg darf sich der Autoliebhaber ein neues Auto in die Forza-Garage stellen - und hat dabei die Qual der Wahl. Er muss sich zum Beispiel zwischen Chrysler Viper und Chevrolet Corvette entscheiden, zwischen den Rallye-Ikonen Renault 5 Turbo und Lancia Stratos oder zwischen den Sportwagen-Legenden Ferrari 330P4 und dem Ford GT40 MkII.

Oldtimerliebhaber kommen genauso auf Ihre Kosten wie die Fans moderner Rennwagen. Und wem all das nicht reicht, der kann sein Auto optisch und technisch tunen.

Einziges Manko: Porsche-Anhänger schauen in der Neuauflage weitgehend in die Röhre. Mit Ausnahme der getunten Ruf-Porsche fehlen die Autos aus Zuffenhausen in Forza 4.

Noch wichtiger als der Spaß am Sammeln ist aber der Spaß auf der Strecke. Die Entwickler von Turn 10 haben es geschafft, dass sich jedes Auto anders fährt und anfühlt. Das Fahrverhalten ist auch dank der überarbeiteten Physik weitgehend realistisch.

Forza 4 gelingt der Spagat, Anfänger nicht zu überfordern ohne dabei Profis zu langweilen. Mit etwas Übung lassen sich die Autos auch in der Klasse S (High-End-Serienfahrzeuge wie der Ferrari 599 GTO) mit dem Gamepad noch gut kontrollieren lassen.

Der Karrieremodus ist nun weniger langwierig als noch in Forza 3. Die Entwickler haben sich einige zusätzliche Wettbewerbe ausgedacht, unter anderem geht es darum, auf einer Teststrecke möglichst viele Kegel umzufahren oder auf der - von Sonntagsfahrern bevölkerten - Nordschleife des Nürburgrings ein Duell auszutragen.

Optisch legt Forza 4 nochmal eine Schippe drauf. Die aus dem Vorgänger bekannten Rennstrecken wurden allesamt überarbeitet, wirken nun farbenfroher und dank der feineren Texturen realistischer. Auch die Autos wirken nochmals deutlich hübscher.

Lediglich ein kleines Bonbon ist die Kinect-Unterstützung: Wer Microsofts freihändige Controller-Kamera besitzt, kann das Auto nur mit seinen ausgestreckten Händen steuern. Da die Konsole in diesem Fall das Bremsen und Beschleunigen übernimmt, bleibt der Anspruch hier aber auf der Strecke. Etwa sinnvoller ist da schon das "Headtracking", das sich auch bei Controller-Steuerung aktivieren lässt. Hier steuert der Spieler durch seine eigenen Kopfbewegungung oder das Neigen des Oberkörpers den Blickwinkel der Kamera. Wer sich vor dem Bildschirm in die Kurve lehnt, sieht mehr von der Strecke.

Fazit: Unter dem Strich ist Forza 4 ein klarer Kauftipp für XBox-Rennfahrer. Wer die Vorgängerversion besitzt, den erwartet zwar kein komplett neues Spiel. Die sinnvollen Verbesserungen im Detail, Online-Herausforderungen und das nochmals realistischere Fahrverhalten rechtfertigen den Kauf aber dennoch.

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