Bericht: Nächste Playstation kann Spiele aus dem Netz streamen

Berlin (dpa) - Wenige Tage vor der erwarteten Vorstellung der nächsten Sony-Playstation läuft die Gerüchteküche an. Die Konsole soll Spiele aus dem Internet streamen können, heißt es in Medienberichten.

Sony hat für den 20. Februar zu einem Playstation-Termin nach New York geladen. Laut Medienberichten soll dort die nächste Generation der Konsole vorgestellt werden. Kurz vorher brodelt die Gerüchteküche: So berichtete das „Wall Street Journal“, die neue Generation des Geräts werde Spiele auch direkt aus dem Internet streamen können. Das heißt, die Rechenarbeit würde dabei im Netz statt von dem Gerät erledigt. Auf diesem Wege wolle Sony Titel der aktuellen Playstation 3 trotz unterschiedlicher Technik auch auf der neuen Konsole spielbar machen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Zudem tauchte im Games-Blog „Destructoid“ das Foto eines angeblichen Prototypen des neuen Playstation-Controllers auf, dem zufolge die Steuereinheit zusätzlich zu den bisherigen Knöpfen eine berührungsempfindliche Fläche bekommen könnte.

Der Markt für Spielekonsolen ist in den vergangenen Jahren deutlich härter geworden. Browserspiele und vor allem Gelegenheitsspiele auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets machen dem einstigen Kerngeschäft der Branche schwer zu schaffen. Erhebungen der US-Marktforschung NPD Group zufolge stieg der Wert von per Download bezogenen PC-Spielen im vergangenen Jahr zum Beispiel um 16 Prozent an, der Wert der verkauften traditionellen Titel für Konsolen ging dagegen um 21 Prozent zurück.

Selbst die traditionellen Hardcore-Spieler, die regelmäßig neue Spielepakete gekauft haben, gehen dazu über, mehr und mehr auf mobilen Geräten zu spielen. „Sony und Nintendo weigern sich zu akzeptieren, dass sie nicht mehr so einen Markt haben wie vor 20 Jahren“, sagte Michael Pachter, Analyst bei Investment-Firma Wedbush Securities in Los Angeles.

Nintendo hatte im Oktober als erster der großen drei Konsolenhersteller seine neue Wii U auf den Markt gebracht und damit den Start der nächsten Generation der Geräte eingeläutet. Das dazugehörige Gamepad lässt sich als Steuerung sowie als zweiter Bildschirm nutzen.

Wichtig dürfte bei den neuen Konsolen vor allem sein, wie die Konzerne dem Interesse der Nutzer entgegenkommen, Spiele auch mobil zu spielen. Sony werde seine Erfahrungen im Konsolengeschäft künftig auch auf Smartphones übertragen, kündigte Sony-Chef Kazuo Hirai laut Bloomberg an. Mit der PSP hat der Konzern seit Jahren auch eine mobile Konsole im Programm. Auch die Online-Angebote an Filmen und Musik, die die Spielgeräte zu Unterhaltungszentralen machen, dürften für den Erfolg von Bedeutung sein.

Noch ungewiss ist, wann Microsoft einen Nachfolger seiner Xbox 360 präsentieren wird. Branchenbeobachter vermuten aber, dass der Softwarekonzern seinem Rivalen nicht allzu viel Vorsprung einräumen dürfte. Bis die neuen Geräte tatsächlich auf den Markt kommen, wird es voraussichtlich aber noch bis Ende des Jahres dauern.

Microsoft wird die Nachfolgerin der Xbox 360 vermutlich mit einer deutlich verbesserten Spracherkennung ausstatten, die ähnlich intelligent wie Apples Siri funktionieren soll. So soll sich die Konsole künftig auch per Sprachbefehl ein- und ausschalten lassen, berichteten US-Medien übereinstimmend. Auch Fragen wie „Was spielen meine Freunde am liebsten?“ soll die Konsole beantworten können.

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