Sony Xperia Z im Test: Das Business-Smartphone mit Taucheranzug

Ein Android-Smartphone der Oberklasse, dass am Strand, in der Jacket-Innentasche und unter der Dusche einen guten Eindruck hinterlässt? Wir haben das Sony Xperia Z getestet und noch einiges mehr über den flachen Riesen aus Japan herausgefunden.

Das Sony Xperia Z sticht zwischen den hochpreisigen Android-Neuerscheinungen der vergangenen Monate heraus. Ein fünf Zoll (12,7 Zentimeter großes Full-HD-Display, ein Vierkernprozessor, schnelles LTE-Internet — und das ganze in einer staubgeschützten, wasserdichten und dazu noch ziemlich eleganten Verpackung. Mit dem Xperia Z unterstreicht Sony seine Ambitionen, auf die Spitzenplätze im Smartphone-Mark vorzustoßen. Momentan dümpeln die Japaner dort noch unter "ferner liefen".

Das Flaggschiff der Japaner gefällt rein äußerlich auf den ersten Blick. Große spiegelnde Oberflächen, ein stabiler Rahmen, an der rechten Seite sind zwei Knöpfe — einer für die Lautstärke, der andere zum Entsperren des Bildschirm. Um das Telefon gegen eindringenden Staub und Wasser zu schützen, stecken die Anschlüsse für Strom, Kopfhörer, Sim-Karte und Speicherkarte hinter kleinen Abdeckkappen. Das sorgt gleich am ersten Abend für reichlich Verwirrung, da der Stromanschluss auf dem Gerät nicht gekennzeichnet ist.

Die Hardware

Der riesige Bildschirm fällt sofort positiv auf. Die Farbdarstellung ist brilliant, Helligkeit und Kontrast beeindrucken. Ob Apps, Internet oder Video — alles sieht gut aus. Solange man direkt auf das Display schaut. Alzu flache Blickwinkel macht das Xperia Z nicht mit. Dann scheint es, als ob ein grauer Schleier auf dem Display läge und die Farben verblassen merklich. Dazu kommt, dass sich in der ganzen WZ-Redaktion niemand findet, der das Xperia Z mit einer Hand bedienen könnte. "Das ist ziemlich groß", ist ein häufiger Kommentar. Allerdings werden die kompletten fünf Zoll des Displays nicht immer ausgenutzt. Meist ist ein Streifen am unteren Rand für die Menüschaltflächen belegt.

Im Inneren des Telefons arbeitet neueste Technik. Ein Vierkernprozessor, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, 16 Gigabyte interner Speicher und ein Anschluss für Micro-SD-Karten bieten Spielraum für viele und anspruchsvolle Apps. Für die schnelle Anbindung ans mobile Internet hat Sony auch einen LTE-Chip mit eingebaut. Den richtigen Mobilfunkvertrag vorausgesetzt sollen bis zu 100 Megabit möglich sein. Und die Geschwindigkeit ist in jeglicher Hinsicht ein Merkmal des Xperia Z. Ähnlich wie Samsungs neues Galaxy S4 oder HTCs One hat das Xperia Z mehr als genung Rechenleistung und Speicher — auch für die neuesten Programme. Dabei wird das Telefon allerdings stellenweise ziemlich warm.

Für die Kommunikation mit anderen Geräten ist Bluetooth an Bord, ebenso wie der Nahbereichsfunkstandard NFC. Den hat Sony als einer der ersten Anbieter in wirklich sinnvoller Weise verbaut. Der Test im Elektronikmarkt zeigt, wie problemlos sich das Xperia Z per NFC mit Fernsehern koppeln lässt — so wird das Smartphone beispielsweise innerhalb weniger Sekunden zum Videospieler am heimischen Bildschirm.

Die eingebaute 13-Megapixel-Hauptkamera hat das Potenzial, die Digitalkamera in die Schublade zu verbannen. Wenn sie denn einmal gestartet ist — das dauert bis zu drei Sekunden — liefert sie bei Tageslicht gute Aufnahmen, mit starken Kontrasten und lebendigen Farben. Auch bei schlechtem Licht sind die Bilder immer noch gut, zahlreiche Motivprogramme erweitern die Kamera zudem sinnvoll. Interessant ist auch die HDR-Funktion im Videomodus. Hier werden selbst Aufnahmen mit Gegenlicht anständig belichtet.

Der Funktionsumfang des Xperia Z hat aber auch eine Schattenseite. Das Telefon ist ziemlich stromhungrig. Der eingebaute 2400 Milliamperestunden-Akku schafft es meistens nur mit Mühe über den Tag. Zwar sind eine vielzahl an Stromsparhilfen eingebaut, doch wer sein Telefon viel nutzt, muss spätestens am nächsten Morgen aufladen — ein übliches Problem in diesem Smartphone-Segment.

Im Gegensatz zur direkten Konkurrenz hat das Xperia Z aber ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist tauchfähig. Das erweist sich im Alltag als ziemlich nützlich. Man kann es ohne Sorge in der Kneipe auf dem Tisch liegen lassen. Das Wasserbad übersteht es ebenso gut, wie den Testanruf von unter der Dusche. Lediglich ein deutliches Rauschen beklagt der Angerufene. Unter dem Wasserhahn lässt es sich auch gut reinigen. Das ist wichtig, da das Testgerät Staub, Flusen und Fingerabdrücke wie magisch anzieht.

Die Software

Auf dem Xperia Z ist das Google-Betriebssystem Android in der Version 4.1.2 installiert. Die Benutzeroberfläche unterscheidet sich leicht von den Geräten der Konkurrenz. Statt eines Optionenknopfs gibt es einen Schnellzugriff auf den Taskmanager. Dort erhält man eine Übersicht über geöffnete Programme — der Nutzen erschließt sich nicht, da andere Androidgeräte diese Funktion auch nach langem Druck auf den Home-Knopf liefern.

Sony liefert eine Auswahl eigener Programme mit. Darunter die wirklich brauchbare Walkman-Software, mit der sich Musik gut organisieren und abspielen lässt. Weitere Sony-Apps gibt es im eigenen kleinen Store "Sony Select". Dazu ist das komplette Paket an Google-Apps installiert. Weitere mehr als 800000 mehr oder weniger nützliche Apps stehen im Google Play Store bereit.

Fazit

Das Xperia Z ist ein schnelles, elegantes und brauchbares Telefon. Durch seine wasser- und staubdichte Hülle hebt es sich gut von der Konkurrenz ab, vor allem vom Samsung Galaxy Xcover2, dass zwar ebenfalls wasser- und staubdicht ist, aber leistungsmäßig mit dem Xperia Z nicht mithalten kann. Auch gegenüber dem Galaxy S4, dass wieder nur eine billige Außenhülle aus dünnem Plastik erhalten hat kann es überzeugen. Die solide Aluminiumhülle des HTC One übertrifft es mit seinem etwas kratzanfälligen Glaschassis aber nicht.

Das Xperia Z überzeugt vor allem durch den guten Funktionsumfang, die hervorragende Kamera und seine Robustheit gegenüber Wasser und Schmutz. Im Praxistest fiel außerdem der ausgezeichnete Netzempfang des Xperia Z auf. Wir hatten oft Empfang, wo andere Telefone nur "Netzsuche" anzeigten. Auch die sinnvolle Anwendung von NFC zur Kommunikation mit anderen Unterhaltungsgeräten überzeugt. Punktabzüge gibt es für die kurze Akkulaufzeit.

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