Fakten & Fälschungen Kein Ministerium zurücklassen: „Fake News“-Tipps für NRW

Neuland. Nachrichtenkompetenz, das ist ja schon eine knifflige Sache. „Fake News, Hoaxes, Clickbait, Social Bots, Hate Speech — schon allein die Begrifflichkeiten sind verwirrend“, bekennt das Bildungsportal des (noch) Grün-geführten NRW-Schulministeriums (siehe goo.gl/sFbLpt) zum Thema, weshalb man weiter „für Tipps und Hinweise dankbar“ sei.

Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) und Detlef Endeward, Fachbereichsleiter Medienbildung im Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) halten bei einer Pressekonferenz in Hannover ein Tablet mit einer Fake News Check App in die Kamera.

Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) und Detlef Endeward, Fachbereichsleiter Medienbildung im Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) halten bei einer Pressekonferenz in Hannover ein Tablet mit einer Fake News Check App in die Kamera.

Foto: Silas Stein

Na, da wir ja kein Ministerium zurücklassen wollen, hier also der Tipp: Einfach mal die App „Fake News Check“ ausprobieren, die das niedersächsische Kultusministerium (SPD) für den Unterrichtseinsatz zum kostenlosen Download in Googles Play Store und in Apples App Store anbietet. Dazu gibt es Unterrichtseinheiten, Beispiele, Filme und jede Menge Info-Material auf dem niedersächsischen Bildungsserver (goo.gl/3r2umV). Gern geschehen, Frau Löhrmann.

Die App ist freilich keine Wunderwaffe, die nach einem komplexen Algorithmus Nachrichten von Fake News unterscheiden könnte. Stattdessen enthält sie 19 Fragen, nach deren Beantwortung die Schülerinnen und Schüler einigermaßen verlässliche Anhaltspunkte gesammelt haben, ob eine Information aus dem Internet eher glaubwürdig ist oder nicht. An der App gibt es natürlich auch gleich Gemecker, so von welt.de (siehe goo.gl/xl4C5G), die sich unter anderem an einer „fragwürdigen Definition“ im Glossar stört: „Artikel in der Boulevardpresse sind in der Regel von minderer Qualität, bedienen oft Klischees und sind selten sauber recherchiert.“ Dazu muss man wissen: welt.de und „Bild“ erscheinen im gleichen Verlag. Der größere Haken ist aber wahrscheinlich, dass die Beantwortung von 19 Fragen zur Beurteilung einer online gelesenen Nachricht sehr realitätsfern ist. Aber: Immerhin kommt das Thema im niedersächsischen Schulunterricht nun strukturiert hat.

Schnell und übersichtlich ist die Sammlung des Bayerischen Rundfunks (siehe goo.gl/3ptTRr) zum Thema „Lügen im Internet erkennen“, die gleichen einen möglichen Stundenablauf mit Ideen für den Unterricht, vertiefende Informationen und ein Quiz beinhaltet. Konzipiert ist die Unterrichtseinheit richtigerweise für Jugendliche von der 8. bis zur 10. Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch, Sozialkunde und Ethik. Das ist deshalb vernünftig, weil in den meisten Lehrplänen in diesen Jahrgangsstufen ohnehin das Thema Medienkompetenz auftaucht, und Kinder und Jugendliche spätestens ab diesem Alter zu intensiver Internet- und Smartphone-Nutzung neigen. Etwas länglich, in der Güte von wechselnder Qualität: Eine Überblicksliste der Bundeszentrale für politische Bildung (siehe goo.gl/PZoF9B).

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