Sony startet digitalen Musikservice „fürs Wohnzimmer“

Cannes (dpa) - Es soll so einfach sein wie fernsehen oder Videotext: Der Unterhaltungskonzern Sony hat seinen neuen digitalen Musikservice Q Unlimited Music am Wochenende in Deutschland gestartet.

Bei der Vorstellung des Streaming-Dienstes auf der Musikmesse Midem in Cannes betonte Sony, er richte sich besonders an die Masse der Menschen, deren Leben bisher noch nicht von digitalen Medien durchdrungen sei - und das seien 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung.

Das Prinzip ist simpel: Für einen Abopreis (3,99 bis 9,99 Euro pro Monat) haben die Nutzer Zugang zu derzeit sechs Millionen Songs - die vier großen Major Labels und mehr als 100 Independents sind dabei. Dazu braucht man nur bei der Anmeldung und der Sortierung der Musik einen Computer, alles andere soll bequem vom Sofa aus gesteuert werden: TV anschalten, per Fernbedienung den Dienst wählen und die Musik auswählen. Der Haken: Das funktioniert derzeit nur mit Sony-Geräten wie der Playstation 3 oder neueren Sony-„Bravia“-Fernsehern. Das soll sich aber in Zukunft ändern. „Wir wollen den Service auch für andere Geräte anbieten“, sagte Tim Schaff, Chef von Sony Network Entertainment.

Auch gibt es noch keine Möglichkeit, das Ganze offline zu nutzen, man muss also immer eine Verbindung ins Internet haben - doch auch daran werde gearbeitet. Die Musik wird zudem nur auf das Gerät gestreamt, kann also angehört, nicht aber gespeichert werden. Es gibt bereits etliche solcher Abomodelle, die aber immer einen Computer oder ein Smartphone als Empfangsgerät voraussetzen und bislang eher von der digitalen Elite und nicht massenhaft genutzt werden - anders als der iTunes Music Store, der mit seinen Downloads den digitalen Musikmarkt weltweit beherrscht.

Der Sony-Service wird seit dem Wochenende auch in Frankreich, Italien und Spanien angeboten; vor einem Monat gab es bereits einen Start in Großbritannien und Irland.

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