Schnäppchen-Website Groupon lotet Börsengang aus

München (dpa) - Nach einem rasanten Wachstum im vergangenen Jahr spricht der Rabatt-Dienst Groupon mit Banken über einen möglichen Gang an die Börse. „Das scheint eine vernünftige Sache zu sein“, sagte Gründer und Vorstandschef Andrew Mason am Montag auf der Internetkonferenz DLD (Digital, Life, Design) in München.

Die Gespräche seien zunächst ein Lernprozess, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Experten taxieren den Gesamtwert des Unternehmens mittlerweile auf 15 Milliarden Dollar. Groupon ist eine der am schnellsten wachsenden Internet-Firmen. Die Website bringt Nutzer zusammen, die am Kauf bestimmter Produkte oder Dienstleistungen interessiert sind, und sichert ihnen damit Rabatte bei Händlern oder Herstellern.

Groupon selbst kassiert eine Provision. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in 40 Ländern aktiv, darunter Deutschland, und hat gut zwei Jahre nach dem Start schon mehr als 50 Millionen registrierte Nutzer.

Für ihn sei ein Börsengang nicht besonders interessant, sagte Mason. „Viel interessanter ist, wo wir in vier oder fünf Jahren stehen.“ Es gehe darum, sich nicht mit dem Erreichten zufriedenzugeben. „Die Dinge entwickeln sich ganz nett.“ Mason kündigte an, dass Groupon in diesem Jahr von einem Einkaufsportal zu einer technischen Plattform mit neuen Möglichkeiten der Personalisierung ausgebaut werde.

Auf die Frage, warum er nicht ein Kaufangebot von Google über sechs Milliarden Dollar angenommen habe, antwortete Mason: „Für einen Absprung ist es noch zu früh.“ Diese Entscheidung sei auch von den Investoren unterstützt worden. Groupon hatte erst jüngst 950 Millionen Dollar bei Investoren eingenommen.

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