Raus aus Sozialen Netzwerken: So klappt der Ausstieg

Berlin (dpa/tmn) - Surfer sollen nach dem Willen der EU-Kommission künftig das Recht haben, im Web wieder vergessen zu werden. Das ist derzeit in Sozialen Netzwerken gar nicht so einfach. Wer einer Plattform den Rücken kehren will, muss meist im Kleingedruckten suchen.

Die Möglichkeit zum Austritt verstecken die Online-Netzwerke oft auf ihren Seiten, kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). So funktioniert der Ausstieg trotzdem:

Facebook unterscheidet zwischen einer temporären Deaktivierung und dem dauerhaften Löschen des Nutzerkontos - beides dokumentiert das US-Unternehmen auf einer Seite. Die „Exmatrikulation“ von StudiVZ finden Mitglieder in der Rubrik „Mein Account“ (Punkt 3.1).

Wer die Lokalisten verlassen will, kann das über die Rubrik „Mein Profil ändern“ (Punkt 9.1) oder muss eine Mail an die Betreiber schicken, gleiches gilt für Xing. MySpace-Müde klicken auf „Profil bearbeiten“. Eine Besonderheit bietet Wer-kennt-wen: Dort ist es möglich, auch nur Teile des Profils zu löschen, beispielsweise das Gästebuch oder Fotoverlinkungen.

Der VZBV hatte in einer im Dezember vorgestellten Studie herausgefunden, dass einige Anbieter die Nutzer auffordern, Gründe für den Austritt zu nennen. Das sei nicht zulässig. Geht es nach dem Portal Ausgestiegen.com, muss man sich darüber aber keine großen Gedanken machen. Die Macher empfehlen, einfach Kauderwelsch, also eine sinnfreie Buchstabenfolge in das entsprechende Feld einzugeben.

Die Studie des VZBV stellt den Betreibern von Online-Netzwerken und anderen Internet-Plattformen kein gutes Zeugnis aus: Jeder zweite Ausstiegswillige hat demnach die Möglichkeit zum Entfernen des Kontos erst nach längerem Suchen gefunden. Vor allem Ältere hätten den Vorgang zu kompliziert und undurchsichtig gefunden, beklagten die Verbraucherschützer. Für die Studie hatte die Marktforscher von Aris im September rund 1500 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

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