Porträt: Larry Page: Der Google-Macher

New York/Berlin (dpa) - Larry Page war schon einmal Google-Chef. Ganz am Anfang, als er und Sergey Brin die heute dominierende Internet-Suchmaschine gerade gegründet hatten. 2001 gab Page den Spitzenjob an den erfahrenen IT-Manager Eric Schmidt weiter.

Zehn Jahre später, im Alter von dann 38 Jahren, wird er ihn sich im April wieder zurückholen. Page wurde gewissermaßen direkt in die Computerbranche hineingeboren. Seine Eltern lehrten Computerwissenschaft und Programmieren an der University of Michigan. Da war es nicht verwunderlich, dass Larry früh anfing, sich mit der Technik zu beschäftigen. Die Legende besagt unter anderem, dass er einmal einen Drucker aus LEGO-Steinen gebaut hatte.

Computerinteressierte Kids gibt es aber letztlich viele - nur wer von ihnen wird zum „King of Search“ mit einem geschätzten Vermögen von aktuell 17,5 Milliarden Dollar? Page versuchte zwar auch alleine, Struktur in das Gewirr des Internet bringen. Die magische Formel, auf der das heutige Milliardengeschäft Google aufbaut, fand er jedoch erst zusammen mit Brin nach deren Begegnung 1995.

Google-Kenner sagen, dass von den beiden Gründern Page schon immer eher den Hang erkennen ließ, das Unternehmen zu leiten. Dass Brin nun in der Rolle des „Chefvisionärs“ aufgehen soll, scheint diese These zu bestätigen. Genauso wie Brin ist Page allerdings medienscheu und skandalfrei, so dass man nur wenig über den Tech-Milliardär weiß. Er investiert in Windkraft und Elektrofahrzeuge. Er hat die lockere und innovationsfreundliche Google-Kultur mitgeprägt. Im Dezember 2007 heiratete er die Biologin Lucy Southworth auf der Privatinsel des britischen Milliardärs Richard Branson. Im vergangenen Herbst wurde Page Vater - und zeigt sich seitdem noch seltener in der Öffentlichkeit.

Alles lose Splitter, mit denen man kaum die zentralen Fragen beantworten kann: Wohin wird Page Google führen? Was für ein Chef für seine rund 25 000 Mitarbeiter wird er sein? Er gilt als brillanter Mathematiker und Software-Entwickler, ein technikversessener „Geek in Chief“, ein Workaholic in Jeans und T-Shirt. Anders etwa als Oracle- Gründer Larry Ellison zeigte er wenig Interesse an Statussymbolen wie Yachten oder Flugzeugen und fuhr über Jahre einen unauffälligen Toyota Prius - weil das Auto mit Hybrid-Antrieb umweltfreundlicher ist.

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