Online first: Obama feiert seinen Wahlsieg zuerst im Netz

Berlin/Washington (dpa) - Die US-Präsidentenwahl hat im Internet gleich mehrere neue Rekorde aufgestellt. Sie war mit mehr als 31 Millionen Äußerungen das bisher meistdiskutierte politische Ereignis im Internet-Dienst Twitter.

Das Foto von Präsident Barack Obama und seiner Frau Michelle auf Facebook ist mit über 2,8 Millionen das mit den meisten „Gefällt mir“-Klicks in der Geschichte des sozialen Netzwerks. Der Wahlsieger Obama feierte das Ergebnis nur wenige Minuten nach der Entscheidung zuerst auf Twitter.

„Vier weitere Jahre“, schrieb er und fügte das gleiche Foto wie auf Facebook hinzu: Es zeigt Obama in einer innigen Umarmung mit Michelle. Fast 600 000 Personen schickten es bis zum Mittwochmittag weiter - auch das ein Rekord. Der Präsident meldete sich auf Twitter fast zeitgleich mit den ersten Nachrichten der TV-Sender zum Wahlausgang zu Wort. Erst rund eineinhalb Stunden später betrat er in Chicago mit seiner Familie die Bühne.

Auf Facebook und Google+ kommentierten die Nutzer während der Wahl tausendfach. Das Bild von Obama und seiner Frau auf Facebook bekam innerhalb von zehn Minuten fast eine halbe Million „Gefällt-mir“-Klicks. Mehr als 136 000 Menschen kommentierten das Foto und gratulierten Obama zum Wahlerfolg.

Der unterlegene Republikaner Mitt Romney blieb im Internet nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses zunächst stumm, die Nutzer kommentierten auf seiner Facebook-Seite aber zahlreich. Die Einträge reichten von Kampfansagen über Aufmunterungen bis zu Schadenfreude. „Verlierer“ oder „Danke Mitt für deine harte Arbeit“ schrieben die Nutzer. Später veröffentlichte Romney auf Facebook ein Bild von sich im Wahlkampf und fügte hinzu: „Danke“.

Mehr als 2,6 Millionen Menschen äußerten sich auf Facebook über Obama, bei Romney waren es 2,9 Millionen. Das Portal „US Politics on Facebook“ registrierte kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses als die drei meistdiskutierten Wendungen: „Obama gewinnt“, „Romney“ und „Präsident“.

Auch der TV-Sender CNN untersuchte die Äußerungen auf Facebook und fand heraus, dass Obama und Herausforderer Romney durchschnittlich mehrere Millionen Mal am Tag erwähnt wurden. Die Nutzer konnten auf Facebook auch nach ihrem Wahllokal suchen oder angeben, dass sie ihre Stimme abgegeben haben. Auf einer Karte konnten sich die Nutzer dann anzeigen lassen, welcher ihrer Freunde wann und wo gewählt hatte.

Zuvor hatten Obama und Romney das Internet bis zum Schluss für den Wahlkampf genutzt. Kurz vor Schließung der Wahllokale hatte Amtsinhaber Barack Obama noch einmal getwittert: „Lasst uns das jetzt gewinnen!“ - von seinen Anhängern wurde das mehr als 4000 Mal als „Favorit“ markiert und rund 19 000 Mal weiterverbreitet. Deutlich weniger Resonanz fand Romney mit einem Foto bei seiner Stimmabgabe und der Feststellung: „Das war's.“

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