Nvidia greift Intel mit „Projekt Denver“ an

Las Vegas (dpa) - Der Grafikchip-Spezialist Nvidia tritt gegen den Chipgiganten Intel mit einem eigenen Hauptprozessor (CPU) an.

Das kündigte überraschend Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang am Mittwoch (Ortszeit) auf der Elektronikmesse CES International 2011 in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) an. Der intern „Projekt Denver“ genannte Mikroprozessor werde auf der Architektur der britischen Chip-Designer von ARM aufsetzen.

Huang ließ offen, ob der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft konkret das Vorhaben seines Unternehmen unterstützen werde. Microsoft hatte jedoch parallel auf der CES angekündigt, dass die kommende Version des Betriebssystems Windows auch auf Chips mit der ARM-Architektur laufen werde.

„ARM ist die am schnellsten wachsende CPU-Architektur in der Geschichte“, sagte Huang. „Das markiert den Anfang des Zeitalters, in dem das Internet allgegenwärtig ist und wo jedes Gerät einen Schnellzugriff auf das Netz ermöglicht, in dem es eine fortgeschrittene CPU-Architektur und ausgeklügelte Betriebssysteme einsetzt.“

Der weltgrößte Chiphersteller Intel setzt die sogenannte x86-Architektur ein, die den klassischen PC- und Servermarkt dominiert, bei Mobilgeräten bislang aber kaum eingesetzt wird. Intel greift mit seiner neuen Chipgeneration „Sandy Bridge“ das Kerngeschäft von Nvidia an, da diese den Einsatz von speziellen Grafikkarten weitgehend überflüssig machen soll.

Nvidia kündigte außerdem an, dass sein neuer Tegra-2-Prozessor künftig vom koreanischen Hersteller LG in seiner Smartphone-Reihe „Optimus 2X“ eingesetzt wird. Damit soll besonders die Verarbeitung von Videosignalen und ein schnelles Surfen im Web unterstützt werden. „Das Mobilgerät wird in erster Linie ein Computer sein und erst in zweiter ein Telefon“, sagte Huang. „Es besteht kein Zweifel daran, dass an diesem Punkt eine Revolution im Computing stattfindet.“

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