Nokia mit Lumia-Smartphones weiter weit hinter Konkurrenz

Espoo (dpa) - Nokia ist auch mit neuen Modellen seiner Lumia-Smartphones bisher weit vom Absatz der führenden Rivalen wie Samsung und Apple entfernt. Im Schlussquartal 2012 wurden 4,4 Millionen Lumia-Geräte verkauft, wie Nokia am Donnerstag mitteilte.

Insgesamt setzte Nokia 6,6 Millionen Smartphones ab.

Die Lumia-Verkaufszahlen waren zwar wieder deutlich besser als die 2,9 Millionen Geräte im dritten Vierteljahr, vor dem Start der neuen Modelle. Samsung dürfte im Weihnachtsquartal aber 50 bis 60 Millionen Smartphones abgesetzt haben und Apple verkaufte vom neuen iPhone 5 allein am ersten Wochenende mehr als fünf Millionen Geräte.

Zudem kam Nokia auch mit seinen im November gestarteten Hoffnungsträgern Lumia 920 und 820 auch nur leicht über den bisherigen Bestwert von vier Millionen Geräten im zweiten Quartal. Nokia und der Software-Partner Microsoft hatten in den vergangenen Monaten massiv für die Smartphones mit dem neuen Betriebssystem Windows Phone 8 geworben.

Zugleich lief das Geschäft für den einstigen Handy-Weltmarktführer finanziell deutlich besser als erwartet. Während Nokia zuvor eine negative Rendite im Mobilfunk-Geschäft in Aussicht gestellt hatte - also einen operativen Verlust - soll die Marge tatsächlich ausgeglichen gewesen sein oder bis zu zwei Prozent erreicht haben. Die Aktie schoss am Nachmittag um über 13 Prozent auf 3,40 Euro hoch.

Deutliche Fortschritte machte Nokia bei seinen Handys der Asha-Serie, die an der Grenze zum günstigen Smartphone liegen. Ihr Absatz erreichte 9,3 Millionen Geräte. Mit den Asha-Modellen könnte Nokia in den boomenden Märkten von Wachstumsländern wie China oder Indien günstigen Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android Paroli bieten.

Insgesamt verkaufte Nokia im Weihnachtsquartal 86,3 Millionen Handys und Smartphones und machte damit einen Umsatz von rund 3,9 Milliarden Euro. Die ausführliche Bilanz will der finnische Konzern am 24. Januar präsentieren.

Beim Netzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN), der schon häufiger die Quartalsbilanzen verhagelte, trägt die Sanierung unterdessen erste Früchte. Das finnisch-deutsche Gemeinschaftsunternehmen erwirtschaftete im Schlussquartal 2012 einen überraschend deutlichen Betriebsgewinn und rechnet auch im laufenden Quartal mit einem positiven operativen Ergebnis.

Seit der Gründung 2007 hatte NSN jedes Jahr Verlust gemacht und fährt jetzt einen harten Sanierungskurs mit dem Abbau von weltweit 17 000 Stellen und der Konzentration auf Breitband-Mobilfunknetze. Seit dem zweiten Quartal 2012 schreibt NSN zumindest operativ schwarze Zahlen. Wie Nokia am Donnerstag in Espoo mitteilte, erwirtschaftete NSN im vierten Quartal rund 4,0 Milliarden Euro Umsatz und zwischen 13 und 15 Prozent Umsatzrendite - rund 6 Prozentpunkte mehr als bisher in Aussicht gestellt.

Dieses Jahr läuft der Vertrag aus, der den beiden Eigentümern Nokia und Siemens einen einseitigen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen verbietet. Wie es dann weitergeht, ist offen. Siemens hatte erklärt, erst einmal müsse NSN auf eigenen Füßen stehen können.

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