Musik aus der Wolke: Amazon startet Musikdienst

New York (dpa) - Amazon hat einen Online-Musikdienst gestartet, mit dem die Kunden ihre Songs im Internet speichern können. Die Idee des Angebots „Cloud Player“ ist, dass die Nutzer dann ihre Musik von den Amazon-Servern aus auf jedem beliebigen Computer anhören können.

Der weltgrößte Online-Händler schaltete den Dienst in der Nacht zum Dienstag (29.3.) zunächst nur für seine US-Kunden frei. Der Vorstoß von Amazon verstärkt den Druck auf Apple und Google, die dem Vernehmen nach an ähnlichen Angeboten arbeiten.

Bei Amazons Cloud-Dienst bekommen Kunden 5 Gigabyte Speicherplatz kostenlos gestellt. Wenn man sich ein MP3-Album kauft, wird die virtuelle Festplatte mit dem Namen „Cloud Drive“ für ein Jahr auf 20 Gigabyte aufgestockt. Ansonsten ist das Preismodell einfach: Ein Gigabyte Speicher kostet einen Dollar pro Jahr, man kann bis zu einem Terabyte (1000 GB) aufstocken. Auf einen Speicherplatz von einem Gigabyte passen im Durchschnitt etwa 250 Songs.

Wird ein Album in Amazons MP3-Shop heruntergeladen, landet es automatisch auch auf dem „Cloud Drive“. Die Nutzer können aber auch Musik von ihren Computern in die „Wolke“ hochladen - und der Speicherplatz kann auch für andere Daten genutzt werden. So passen auf einen Terabyte bis zu 70 Stunden Video in HD-Qualität.

Über eine Android-App kann Musik aus der Amazon-Wolke auch auf Handys mit dem Google-Betriebssystem gehört werden - eine permanente Datenverbindung vorausgesetzt. Eine App für Apples iOS-Geräte wie iPhone oder iPads gibt es bisher nicht. Amazon hat schon seit Jahren Erfahrungen mit Cloud Computing - der Bereitstellung von Programmen und Daten aus dem Netz - gesammelt. Schon seit Monaten wird darüber spekuliert, dass Google und Apple kurz davor stehen, Cloud-basierte Musikdienste zu starten.

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