Murdochs iPad-Zeitung startet am 2. Februar

New York/Berlin (dpa) - Medienmogul Rupert Murdoch startet kommende Woche seinen Versuch, die Zeitung ins digitale Zeitalter zu bringen. Am 2. Februar soll nach monatelanger Vorbereitung „The Daily“ verfügbar sein, eine Online-Zeitung, die nur auf Apples Tablet-Computer iPad erscheint.

Murdochs Medienkonzern News Corp. verschickte Einladungen für die Präsentation im New Yorker Guggenheim-Museum, wie unter anderem die „New York Times“ berichtete.

Die „Daily“ soll noch stärker als bisherige Online-Ausgaben von Zeitungen Text mit Bildern und Videos verknüpfen. Vor allem gilt die iPad-Zeitung aber als Testfall für ein digitales Geschäftsmodell. Print-Medien kämpfen mit Rückgängen bei Auflagen und Werbeeinnahmen, Online-Werbung konnte die Einbußen bisher nicht ausgleichen. Murdoch-Sohn James sagte diese Woche bei der Konferenz DLD in München, ein Preis von 0,99 Dollar pro Woche für die „Daily“ mache „Sinn“.

Das vor einem Jahr vorgestellte iPad wurde in der Medienbranche sofort als Heilsbringer gefeiert. Zuletzt gingen die Verkäufe zumindest amerikanischer Magazine nach anfänglichem Interesse aber wieder deutlich zurück.

Zudem gibt es einen Streit zwischen Apple und den Verlagen um Kundendaten und Abo-Umsätze. Zunächst aus Belgien und den Niederlanden sickerte durch, der US-Konzern wolle durchsetzen, dass Abos für iPad-Ausgaben in Zukunft ausschließlich über seine App- Store-Plattform abgeschlossen werden dürfen. Derzeit können wichtige Medien wie „Der Spiegel“, Zeitungen des Axel-Springer-Verlags oder der „Economist“ ihren Abonnenten noch den Zugang zur iPad-App als Gratis-Beigabe gewähren oder außerhalb des Apple-Stores Umsätze machen. Dem Vernehmen nach fordern die Verleger von Apple den Zugang zu Abonnenten-Daten, was die Amerikaner ablehnen.

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