Messe beginnt: Die Trends des Mobile World Congress

Barcelona/Berlin (dpa) - Der Mobile World Congress in Barcelona ist das Gipfeltreffen der Mobilfunk-Branche. Was ist auf der jetzt beginnenden Messe (27. Februar bis 1. März) zu erwarten? Ein Überblick über die Trends.

LTE: Der Nachfolger des heutigen schnellen UMTS-Datenfunks verspricht noch höheres Tempo und mehr Kapazität. Allerdings sind die Netze für die vierte Mobilfunk-Generation erst im schrittweisen Aufbau, Smartphones mit LTE (Long Term Evolution) noch relativ rar - und ihre Besitzer klagen auch noch über besonders schnell leergesaugte Batterien. Die Branche sieht jedoch auch angesichts des immer weiter steigenden Datenverkehrs keine Alternative zum LTE-Ausbau.

Billigere Smartphones: Vor allem die Hersteller ZTE und Huawei aus China stehen an der Spitze dieser Bewegung, die den Mobilfunk-Markt noch weiter umkrempeln dürfte. Mit neuen Bauteilen lassen sich Android-Smartphones für weniger als 100 Dollar produzieren - damit könnten die Computer-Telefone auch in Entwicklungsländern den heute noch dominierenden einfachen Handys den Rang ablaufen. Kurz vor der Messe in Barcelona gaben ZTE und Huawei Milliarden-Deals mit Chip-Lieferanten wie Qualcomm und Broadcom bekannt - ein Zeichen für einen bevorstehenden Angriff.

NFC: Im Februar 2011 stand die Funktechnik NFC im Rampenlicht in Barcelona, das Portemonnaie im Handy schien damit greifbar nahe. Ein Jahr später ist die Begeisterung deutlich abgekühlt: Immer noch sind erst wenige NFC-taugliche Smartphones auf dem Markt, die mobile Bezahldienste gibt es höchstens im Mini-Format, zuletzt sorgten Berichte über Sicherheitslücken für schlechte Stimmung.

Mehr Pixel, mehr Leistung: 8-Megapixel-Kameras gehören heute nahezu zur Standard-Ausstattung von Smartphones. Von Nokia wird nun ein weiterer Sprung erwartet - der schwächelnde finnische Weltmarktführer verrät bisher aber noch nichts konkretes, sondern begnügt sich mit Andeutungen im Internet. Vor allem Android-Hersteller wie HTC und LG werden zudem auf große Bildschirme setzen: Ihre angekündigten neuen Top-Modelle haben Displays mit mehr als 4 Zoll Diagonale (gut 10 cm). Sie sind damit allesamt größer als Apples iPhones.

Neue Hersteller: Der boomende Smartphone-Markt zieht auch Unternehmen an, die sich in den vergangenen Jahren in der Mobilfunk-Branche zurückgehalten haben. So kündigten jüngst die japanischen Elektronik-Riesen Panasonic und Fujitsu den Vorstoß auf den europäischen Markt an. Als zusätzliches Kaufargument machen sie ihre neuen Top-Modelle auch wasserfest.

Gerüchte-Joker: Schon seit einiger Zeit wird spekuliert, Google könnte in Barcelona eine Art Referenz-Tablet mit dem Android-Betriebssystem unter dem Nexus-Markennamen zeigen. Der Internet-Konzern lieferte bisher keine Hinweise darauf, die Spekulation hält sich dennoch hartnäckig.

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