Kenia will Abberufung von US-Botschafter
Nairobi (dpa) - Nach der Veröffentlichung der US- Diplomatenberichte auf Wikileaks will die kenianische Regierung laut Medienberichten die Abberufung des US-Botschafters erreichen.
Botschafter Michael Ranneberger hatte über die Zustände in dem ostafrikanischen Land nach Washington berichtet und Kenia unter anderem als „blühenden Sumpf der Korruption“ bezeichnet und von einer „großen Koalition“ der Straffreiheit“ gesprochen. Das Verhalten des Diplomaten soll an diesem Montag auf einer außerordentlichen Kabinettssitzung in Nairobi diskutiert werden, berichtete die Zeitung „The Standard“ am Montag.
„In unserem Land führt sich jemand auf, als sei er Gouverneur“, hatte Ministerpräsident Raila Odinga Ranneberger am Sonntag, dem kenianischen Unabhängigkeitstag, indirekt kritisiert. „Der letzte Gouverneur hat Kenia 1964 verlassen und alle, die hier dienen, sollten wissen, dass es eine Regierung des kenianischen Volkes gibt.“ Präsident Mwai Kibaki warf ausländischen Mächten vor, die kenianische Führung destabilisieren zu wollen. „Sie können uns nicht bedrohen. Wir kümmern uns selbst um unsere Angelegenheiten“, betonte Kibaki.