Java-Erfinder Gosling kommt zu Google

New York/Berlin (dpa) - Mitten in einem Patentstreit um die Programmiersprache Java hat Google den Erfinder der Software, James Gosling, angeheuert.

Er wisse noch nicht, woran genau er bei dem Internet-Riesen arbeiten werde, schrieb der 55-Jährige in seinem Blog am Montag. Pikant macht die Verpflichtung Goslings, dass Google sich derzeit gegen eine Klage von Oracle verteidigen muss - mit dem Vorwurf, beim Handy-Betriebssystem Android unerlaubt Java-Technologie zu verwenden.

Oracle hatte das Unternehmen Sun Microsystems, bei dem Gosling einst Java entwickelt hatte, Anfang 2010 für 7,4 Milliarden Dollar gekauft. Der hoch angesehene Programmierer wollte bei Oracle nicht weiterbeschäftigt werden und bezeichnete Konzernchef Larry Ellison in einem Blog-Eintrag wenig freundlich als „Larry, Prinz der Dunkelheit“.

Mit der Java-Technologie können Entwickler Programme schreiben, die auf unterschiedlichen Geräten und Software-Systemen laufen. Die mobile Variante von Java wird auf verschiedenen Mobilfunk-Plattformen eingesetzt. Google habe in den vergangenen Jahren bereits mehrere andere Java-Experten angeworben, merkte das Technologie-Blog CNET an. Unter anderem arbeite dort bereits seit 2005 Tim Lindholm, der bei Sun die Entwicklung der mobilen Java-Version angeführt hatte.

Auch der scheidende Google-Chef Eric Schmidt war in seiner beruflichen Laufbahn maßgeblich am Erfolg von Java beteiligt. Als langjähriger Mitarbeiter von Sun Microsystems beaufsichtigte Schmidt die Java-Entwicklung und stieg zum Technik-Chef (CTO) von Sun auf. 2001 wechselte der Informatiker auf den Chefsessel bei Google.

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