IT-Sicherheitsunternehmen G Data kehrt CeBIT den Rücken

Bochum/Berlin (dpa) - Enttäuscht kehrt der Bochumer IT-Sicherheitsexperte G Data Software in diesem Jahr der CeBIT in Hannover den Rücken.

Die Messe biete mit der Halle 12 keine akzeptablen Rahmenbedingungen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag in einer Mitteilung. „Viele unserer Mitbewerber haben bereits Konsequenzen aus dem unerfreulichen Messe-Trend gezogen“, sagte G-Data-Manager Frank Heisler. „So sind beispielsweise Avira, TrendMicro oder Symantec in der IT-Security-Halle nicht mehr vertreten.“ Hinzu komme auch der „anhaltende Abwärtstrend der Besucherzahlen“.

IT-Sicherheits-Unternehmen bietet die CeBIT die Halle 12 als themenzentrierte Ausstellungsfläche zur Verfügung. Im vergangenen Jahr sei die Halle aber bereits zu einem Drittel nicht mehr belegt gewesen, sagte Thorsten Urbanski, Sprecher von G Data, der dpa. Die Halle liege auch abseits der Hauptwege und ziehe wenige Besucher an. Zuletzt sei G Data mit einem rund 600 Quadratmeter großen Stand vertreten gewesen. Konkurrenten wie Avira und Symantec verzichteten inzwischen auf einen eigenen Stand in der Halle, sind aber in anderen Messebereichen präsent.

G Data habe in den vergangenen Jahren mit „echten Produktneuheiten und technischen Innovationen“ die IT-Sicherheitshalle auf der Messe maßgeblich mitgeprägt, hieß es. Ein solches Engagement sei aber diesmal nicht mehr gerechtfertigt. Endgültig sei die Abkehr von der Messe, die sich in diesem Jahr als Veranstaltung für Fachbesucher sieht, aber nicht. „Eine Teilnahme in 2015 oder 2016 werden wir von der Ausrichtung und Entwicklung der Messe und der Positionierung der Security-Halle abhängig machen“, sagte Heisler.

Die CeBIT hat sich in diesem Jahr das Thema „Datability“ auf die Fahnen geschrieben - ein Kunstwort aus dem Begriff Big Data und englischen Worten wie ability, sustainability, responsibility, also den Möglichkeiten der nachhaltigen und verantwortungsvollen Nutzung großer Datenmengen. Dabei geht es auch um die Themen Datenspionage und Datensicherheit, die angesichts der andauernden NSA-Spähaffäre ohnehin im Mittelpunkt stehen.

Auch nach der Neuausrichtung der einst weltgrößten Computershow zu einer Business-Messe für Fachbesucher steht die CeBIT im Schatten der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona im Februar. Viele Hersteller präsentieren Innovationen und Weltneuheiten inzwischen in Spanien. Mit Wikipedia-Gründer Jimmy Wales und Steve Wozniak, dem Mitgründer von Apple, hat sich die CeBIT in diesem Jahr zwar bekannte Köpfe aus der Internet-Branche gesichert, doch Barcelona punktet mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg als Keynote-Redner.

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