Gute Druckergebnisse sind eine Frage des Papiers

München/Bonn (dpa/tmn) - Hochglanz oder Umwelt, Laser oder Tinte: Für jeden Auftrag gibt es das richtige Blatt Papier. Die Angebotspalette reicht vom Discount-Papier für einen halben Cent pro Seite bis zu Luxusblättern, die Jahrzehnte überdauern können.

Nicht nur Drucker und Tinte entscheiden über die Qualität eines Ausdrucks - es kommt auch auf das richtige Papier an. Doch der Markt für die wichtigen weißen Blätter ist unübersichtlich: Es gibt verschiedene Qualitätsstufen, Spezial- und Fotopapier und spezielle Materialien für bestimmte Drucker. Doch welches Papier eignet sich für welchen Zweck?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Druckerpapier, jeweils eine für Tintenstrahl- und Laserdrucker. Bei letzteren kommt es vor allem darauf an, dass sie die Blätter verarbeiten können: „Laserdrucker kommen meist nicht gut mit dickem Papier über 160 Gramm pro Quadratmeter (g/m²) zurecht“, erklärt Torsten Neumann von der Computerzeitschrift „Chip“. „Und Papiere mit Plastikoberfläche können im Laserdrucker schmelzen und die Fixiereinheit verkleben.“

Für Farblaserdrucker gibt es Spezialpapier, sagt Neumann: „Das ist etwas dicker, und die Oberfläche glänzt etwas - der Ausdruck wirkt damit hochwertiger, haptisch wie auch optisch.“ Die grundsätzliche Qualität eines Ausdrucks beeinflusse das Papier aber nicht. Normales Kopierpapier reiche deshalb bei Laserdruckern für gute Druckergebnisse bereits aus.

Bei Tintenstrahlern ist die Beschaffenheit des Papiers dagegen enorm wichtig. Welches das Richtige ist, hängt auch von der verwendeten Tinte ab. Die Verpackungsangaben verraten, für welche Sorte die Blätter geeignet sind. Die bei den meisten Fotodruckern verwendete Dye-Tinte bleibt nicht auf der Oberfläche, sondern dringt in das Papier ein. „Würde die Tinte obenauf liegen bleiben, wäre die glänzende Wirkung weg, weil ausgetrocknete Tinte an sich matt ist“, erklärt „Chip“-Redakteur Neumann. Bei einigen Normalpapier-Sorten verläuft Dye-Tinte aber entlang der Papierfasern. Dadurch fransen Kanten aus und Elemente wie kleine Buchstaben erscheinen unscharf.

Pigmenttintendrucker sollen diese Probleme beseitigen, produzieren aber eine mattere Oberfläche. Mit Kombidruckern versuchen die Hersteller, die Nachteile beider Tintenarten zu kompensieren: „Die Pigmenttinten werden dann bei Textdruck auf Normalpapier und die Dye-Tinten bei Fotodruck auf Spezialpapier eingesetzt“, erklärt Neumann.

Neben der Sorte müssen sich Papierkäufer entschieden, wie schwer das Papier sein soll. „Die Frage nach dem Gewicht hängt vom Druckverfahren ab“, sagt Gregor Geiger vom Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) in Bonn. Wer nur Dokumente archivieren möchte, dem reicht normales Kopierpapier mit 75 bis 80 g/m² völlig. Sollen mit einem Tintendrucker Bewerbungen oder Glückwunschkarten gedruckt werden, bietet sich sogenanntes Inkjet-Papier mit einem Gewicht von 90 bis 100 g/m² an. Das enthält zum einen Aufheller, zum anderen lässt es durch spezielle Schichten die Tinte nicht zu sehr verlaufen.

Für anspruchsvolle Drucke gibt es Fotopapier oder Glossy-Papier. Wer noch höhere Qualität sehen will, benötigt sogenanntes Fineart-Papier. Dessen hochwertige Blätter sollen Jahrzehnte überdauern, dafür ist es aber auch nicht ganz billig. Zwischen 1,88 und 3,50 Euro bewegt sich nach einem Test der Zeitschrift „Macwelt“ der Preis pro DIN-A3-Seite. Generell schnitten alle getesteten Fineart-Papiere mit der Note gut oder sehr gut ab.

Nicht um Qualität, sondern um ökologisches Bewusstsein geht es beim Umweltpapier. Das ist nicht gebleicht und erzeugt keinen so schönen Kontrast wie anderes Papier. Der VDP rät beim Kauf von Umweltpapier zu Produkten mit dem Siegel Blauer Engel, nennt aber eine Alternative: „Frischfaserpapiere, deren Fasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, sind aus unserer Sicht gleichwertig“, sagt Verbandssprecher Geiger.

Viele Hersteller bieten außerdem speziell auf ihre Drucker zugeschnittene Papiersorten an. Der Kauf lohnt sich aber nicht, sagt Geiger: „Die Papiersorten werden ja nicht von den Druckerherstellern produziert, sondern nur unter deren Label vermarktet.“ Der Normalnutzer könne getrost auf andere Marken umsteigen. Er muss dann aber ausprobieren, welches Papier mit dem eigenen Drucker die besten Ergebnisse liefert. Laserdrucker können bei Verwendung von ungeeigneten Materialien beschädigt werden, warnt Tobias Neumann: „Deshalb immer die Verpackungshinweise beachten und eventuell beim Hersteller nachfragen.“

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