EU-Strafe für spanische und portugiesische Telekom-Anbieter

Brüssel (dpa) - Die etablierten Telefonanbieter in Spanien und Portugal müssen knapp 80 Millionen Euro EU-Geldbuße wegen verbotener Absprachen zahlen.

Die EU-Kommission verhängte am Mittwoch in Brüssel diese Kartellstrafe gegen die spanische Telefónica und den portugiesischen Anbieter Portugal Telecom. Die Telekomriesen hätten vereinbart, im jeweils anderen Heimatmarkt in Spanien und Portugal nicht miteinander in Wettbewerb zu treten - wodurch die Preise hoch blieben.

Der größte Teil der Strafe entfällt auf Telefónica mit 66,9 Millionen Euro. Portugal Telecom muss 12,3 Millionen Euro zahlen. Beide Unternehmen hatten die Abmachung 2010 vertraglich festgelegt, als Telefónica den brasilianischen Mobilfunkbetreiber Vivo - der bis dahin eine gemeinsame Tochter beider Unternehmen war - übernahm. Sowohl Telefónica als auch Portugal Telecom sind die Nummer eins in ihrem Land und im jeweils anderen Land kaum präsent.

In der EU sind Absprachen über Preise oder die Aufteilung des Marktes verboten und werden mit hohen Geldstrafen geahndet. Die EU-Kommission berücksichtigte als mildernden Umstand, dass die Unternehmen bereits nach einem Jahr - als Brüssel ein Verfahren einleitete - ihre illegalen Absprachen beendeten. Betroffene Firmen und Bürger könnten vor nationalen Gerichten Schadenersatz einklagen.

EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia erklärte, weiter hart gegen Verstöße von Telekom-Betreibern vorzugehen, die ihren Heimatmarkt schützen wollten. „Denn sie schaden den Verbrauchern und zögern die Marktintegration hinaus.“

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