Eigene Webseite bei Google nach oben bringen

Berlin (dpa/tmn) - Die schönste Webseite entfaltet kaum eine Wirkung, wenn sie nicht von Google und Co. gefunden wird. Bei SEO geht es um die Kunst, in den Trefferlisten möglichst weit vorn aufzutauchen.

Das ist auch für Webseiten von Privatanwendern ein Thema.

Etwas ins Internet zu stellen, ist keine Kunst. Die eigene Webseite bei Google groß herauszubringen, ist ungleich schwerer. Eine ganze Branche widmet sich mittlerweile der Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO (Search Engine Optimization) genannt. Das ist durchaus auch für Webseiten von Privatanwendern ein Thema. Denn im Internet bekommt man nur dann ein großes Publikum, wenn man bei den großen Internet-Suchmaschinen möglichst weit oben auftaucht.

Auch ohne viel Geld für eine professionelle SEO-Unterstützung auszugeben, kann man einiges tun, um die Webseite möglichst suchmaschinenfreundlich zu präsentieren. „So schwierig ist das wirklich nicht, das ist keine Hexerei“, sagt SEO-Experte Heiner Hemken aus Norden in Ostfriesland, der ein Portal zum Thema betreibt und selbst Suchmaschinenoptimierung anbietet. Grundsätzlich wird hier zwischen „On-Page SEO“ mit einer gezielten Gestaltung der Webdokumente und „Off-Page SEO“ unterschieden, also Maßnahmen im Umfeld der Webseite.

Der Technikchef beim Internet-Unternehmen Strato, René Wienholtz, gibt sechs Ratschläge, die man als Betreiber einer privaten Webseite beherzigen sollte:

1. „On-Page-SEO fängt mit der Wahl der richtigen Keywords an“, erklärt Wienholtz. Wenige wichtige Schlüsselbegriffe, aufgeführt in den Metadaten des HTML-Dokuments, seien besser als viele unwichtige. Denn die Betreiber der großen Suchmaschinen filtern alles aus, was über eine bestimmte Anzahl hinausgeht. „Man sollte maximal zehn, besser fünf Keywords aufnehmen, die unbedingt erwähnt werden sollten.“

2. Als zweiten Tipp nennt Wienholtz die Wahl der richtigen Internet-Adresse, möglichst einer Domain, die bereits etwas über die dort bereitgestellten Inhalte aussagt.

3. Jede Webseite sollte einen aussagekräftigen Titel und eine Beschreibung enthalten, in den Metadaten als „description“ bezeichnet.

4. Das Web-Angebot sollte möglichst einzigartige Inhalte enthalten sowie Texte, in denen die Schlüsselbegriffe auftauchen. Auf frühere Tricks wie versteckte Texte in der gleichen Farbe wie der Hintergrund fällt heute keine Suchmaschine mehr rein.

5. Bei Bildern und Videos sollten alternative Text-Beschreibungen dazugestellt werden. Im HTML-Code geschieht dies mit speziellen Attributen, kenntlich gemacht mit „alt“ (alternative text).

6. Um den Suchmaschinen die Arbeit zu erleichtern, sollte man immer eine XML-Sitemap erstellen. Diese Datei, die man mit einem Sitemap-Generator einfach erzeugen kann, gibt die inhaltliche Struktur einer Website wieder - das ist vor allem auch bei Web-Angeboten wichtig, die dynamische Inhalte mit Techniken wie Ajax anbieten, die von den Suchmaschinen zum Teil nicht erfasst werden können. Zum Hochladen der Sitemap haben Google und Bing einen Link in ihren Webmaster-Bereichen eingerichtet. „Wenn eine Sitemap vorhanden ist, kann sich der Roboter da sehr gut durchhangeln“, erklärt Wienholtz mit Blick auf die als Crawler bezeichnete Software, welche die Datenbanken der Suchmaschinen füttert.

Web-Hoster wie Strato, bei denen man Server-Platz für die eigene Webseite mieten kann, bieten ihren Kunden auch eigene SEO-Tools an. Der „Positionscheck“ von 1&1 gibt Auskunft über die Position bei Suchmaschinen. Eine weiteres Werkzeug zeigt an, wie das eigene Webangebot im Vergleich mit anderen Webseiten abschneidet, welche die gleichen Keywords verwenden: „Aus der 'Wettbewerbsanalyse' erhält man Anregungen für die eigene Optimierung und kann von der Konkurrenz lernen“, erklärt 1&1-Sprecher Jörg Lammers. „Diese Analyse muss permanent gemacht werden, sonst verliert man sehr schnell wieder an Relevanz und landet auf den hinteren Plätzen.“

Bei häufig verwendeten Schlüsselbegriffen wie Urlaub, Auto oder Computer schafft man es kaum, mit dem eigenen Angebot auf die erste Seite in den Trefferlisten der Suchmaschinen zu gelangen. „Aber wenn man seine Nische findet, dann hat man die Chance, ganz nach oben zu kommen“, erklärt SEO-Experte Heimken.

Die kommerziellen SEO-Berater bieten auch das „Off-Page SEO“ an, bei dem besonders der Aufbau von Backlinks im Blickpunkt steht, also Links, die zum eigenen Web-Angebot verweisen. Dies gilt als zentraler Faktor für den PageRank von Google, also den zentralen Algorithmus für die Gewichtung der Popularität einer Webseite.

Google warnt allerdings die SEO-Tüftler vor Manipulationen: „Ein Verstoß gegen unsere Richtlinien kann sich negativ auf die Schaltung Ihrer Website bei Google auswirken oder sogar dazu führen, dass wir Ihre Website aus unserem Index entfernen.“

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