Das iPad macht dem PC-Geschäft zu schaffen

Berlin (dpa) - Das iPad nagt an den Verkaufszahlen der PC- Hersteller. Mit dem Tablet-Computer von Apple habe sich der Wettbewerb spürbar verschärft, erklärte die Marktforschungsfirma Gartner am Donnerstag zu ihren vorläufigen Marktdaten für das vergangene Jahr.

Demnach erreichte der weltweite Absatz 2010 mit 13,8 Prozent zwar wieder ein zweistelliges Wachstum. Bereits das vierte Quartal blieb mit einer Jahresrate von 3,1 Prozent aber hinter den Erwartungen zurück.

„Das ist wirklich das erste Mal in der Geschichte, dass es eine praktikable Alternative zum PC gibt“, sagte Gartner-Analyst Ranjit Atwal mit Blick auf die Anfänge des Personalcomputers im Jahr 1981. „Der PC ist in den Augen der Verbraucher immer noch sehr wichtig. Aber sie halten jetzt verstärkt nach Alternativen Ausschau.“

In Haushalten, in denen es bereits ein oder zwei PCs gebe, werde jetzt eher ein Tablet-Computer gekauft als ein weiterer Personalcomputer, sagte der Marktforscher der Deutschen Presse-Agentur. Vielfach werde eine anstehende Kaufentscheidung aber auch hinausgeschoben, zumal angesichts einer erwarteten zweiten iPad-Ausgabe und der Einführung neuer Tablet-Computer von anderen Herstellern die Unsicherheit gewachsen sei.

In einigen Ländern wie Großbritannien komme hinzu, dass die Verbraucher beim Geldausgeben grundsätzlich vorsichtiger geworden seien. „Deutschland schneidet da aber nicht so schlecht ab“, sagte der Experte. Bei der Preisentwicklung für PCs rechnet Gartner nicht mit größeren Veränderungen. Zwar sei bei den Bauteilen im Jahresverlauf ein Preisrückgang zu erwarten. Dies werde aber von dem wieder etwas höheren Euro-Kurs ausgeglichen.

Auch bei Unternehmen sei eine gewisse Zurückhaltung zu spüren, erklärte Atwal. So werde hier ebenfalls geprüft, ob ein Tablet- Computer für bestimmte Aufgaben nicht besser geeignet sei als ein Notebook.

Gartner betrachtet die Tablet-Computer nicht als Teil des PC- Marktes. Dieser wird den Angaben zufolge weiter von Hewlett-Packard angeführt. HP hat einen Anteil von 17,9 Prozent an den 350,9 Millionen Personalcomputern, die im vergangenen Jahr weltweit verkauft wurden. Allerdings blieb das Wachstum von HP mit 6,5 Prozent hinter dem Durchschnitt zurück. Auf den weiteren Plätzen folgen Acer (12,9 Prozent), Dell (12,0 Prozent), Lenovo (9,7 Prozent) und Toshiba (5,4 Prozent). In der EMEA-Region (Europa, Nahost, Afrika) liegt HP mit 20,3 Prozent knapp vor Acer (20,1 Prozent) an der Spitze. Unter den ersten fünf Herstellern findet sich hier Asus zwischen Dell und Lenovo auf dem vierten Platz.

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