Cloud-Dienste im Test - Sensible Daten selbst sichern

Berlin (dpa/tmn) - Europäische Cloud-Dienste sind grundsätzlich zwar sicherer als die US-Konkurrenz. Sensible Daten sollten Nutzer dort aber trotzdem nicht unverschlüsselt speichern, warnt die Stiftung Warentest.

Sie hat mehrere Anbieter getestet.

Die Stiftung Warentest hat 13 Cloud-Dienste unter die Lupe genommen - darunter 7 aus Europa. Alle Anbieter speichern demnach die Daten ihrer Nutzer verschlüsselt ab. Allerdings behalten 12 von 13 Firmen anschließend eine Kopie des Schlüssels - und haben so weiter Zugriff auf die Daten. Das gilt sowohl für Europa als auch die USA. Bei US-Diensten kommt außerdem hinzu, dass Sicherheitsbehörden sich jederzeit Zugriff auf die dort gespeicherten Daten verschaffen können.

Als Schutz vor neugierigen Blicken empfehlen die Experten in ihrer Zeitschrift „test“ (Ausgabe 8/2013) kostenlose Programme wie Boxcryptor und Cloudfogger. Beide funktionieren den Angaben nach gut und sowohl auf mobilen Plattformen als auch auf dem PC - Cloudfogger sei aber etwas komplizierter. Durch die Verschlüsselung fallen allerdings einige praktische Funktionen weg: Damit geschützte Bilder lassen sich zum Beispiel nicht mehr auf dem Cloud-Server in einer Galerie betrachten.

Keiner der Kandidaten konnte die Tester richtig überzeugen: Sieben Anbieter erhielten ein „Befriedigend“, sechs nur ein „Ausreichend“. Kritik gab es neben dem Datenschutz vor allem an der Bedienung, zum Beispiel wegen fehlender oder schlechter Hilfsfunktionen.

Bei der Übertragungsgeschwindigkeit zeigten sich große Unterschiede: So brauchte ein Dienst fast einen halben Tag, um ein Gigabyte an Fotos hochzuladen, andere schafften das gleiche Datenpaket in einer knappen halben Stunde. Die Warentester empfehlen deshalb, nur ausgewählte Dateien und nicht den ganzen PC-Inhalt in der Wolke zu speichern. Außerdem sei sonst das Gratis-Kontingent von je nach Anbieter 2 bis 25 Gigabyte schnell ausgeschöpft.

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