Brüssel will Roaming-Gebühren drücken

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission kämpft weiter gegen ihrer Ansicht nach überhöhte Roaming-Gebühren. Die Tarife für das Telefonieren mit Handys in fremden Netzen seien generell immer noch zu hoch, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.

Die EU-Behörde eröffnete mit Verbrauchern und Unternehmen eine neue Runde von Beratungen, die bis zum Februar 2011 dauern sollen. Die Kommission hatte vor drei Jahren erstmals Preisobergrenzen für das damals äußerst teure Roaming in ausländischen Mobiltelefonnetzen festgelegt. Die Betreiber reagierten allerdings in einer Weise, dass sie ihre Gebühren dauerhaft knapp unter den regulierten Höchstpreisen festsetzten, stellte die Kommission fest.

Die Behörde will mehr „echten Wettbewerb“, der die Anbieter dazu bringen soll, ihre Tarife für Telefon-, SMS- und Datendienstleistungen in fremden Netzen zu senken. Ziel der von der EU beschlossenen „Digitalen Agenda“ sei es, dass die Unterschiede zwischen Inlands- und Roamingtarifen bis 2015 fast zur Gänze verschwinden. Die Festlegung von Gebührenobergrenzen habe bisher jedoch zu keinen weiteren Preissenkungen geführt. Schuld daran sei, dass kein echter Wettbewerb zwischen den Anbietern eingesetzt habe.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte: „In einem echten EU-Binnenmarkt ist kein Platz für gewaltige Unterschiede zwischen Inlands- und Roaminggebühren.“

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