Betrüger nutzen Leichtsinn beim Internet-Einkauf aus
Straßburg (dpa) - Internet-Betrüger machen sich den Leichtsinn vieler Kunden zunutze. Verbraucher müssten beim Einkauf im Internet genauso vorsichtig sein wie im richtigen Leben, warnte daher das Europäische Verbraucherzentrum.
Auf einer deutsch-französischen Konferenz in Straßburg warnten die Experten warnten vor dem „zu schnellen Klick mit der Maus“. Die Verbraucher sollten ihren Blick für gefälschte Webseiten schärfen und mit persönlichen Angaben in sozialen Netzwerken geizen. „Wer liest sich schon die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vor dem Internet-Kauf durch?“, fragte Sven Braun, Mitglied des Chaos Computer Clubs in Karlsruhe. Deshalb verstecken manche Anbieter die Preisangabe für ihr Internet-Abo in den AGB in der Hoffnung, dass die Verbraucher das übersehen und nur auf das Häkchen am Schluss klicken, um auf die nächste Seite zu kommen.
Als wirkungsvoller Schutz hätten sich Gütesiegel und Qualitätskontrollen erwiesen, sagte Felix Braun, zuständig für Internet-Handel in der Verbraucherzentrale Euro-Info. Allerdings müssten sie grenzüberschreitend organisiert werden, um mit der Globalisierung des Handelsgeschäfts Schritt zu halten. Das anerkannte Gütesiegel „Euro-Label“ nannte er als Beispiel für gute internationale Zusammenarbeit.
Vom Wert der Gütesiegel ist auch der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Rudolf Köberle (CDU) überzeugt. „Sie könnten einen wichtigen Beitrag dazu liefern, das Verbrauchervertrauen zu erhöhen und Online-Einkäufe sicherer zu gestalten.“ Der kürzlich vorgestellte „Süddeutsche Verbrauchermonitor“ belege, das rund 44 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg und Bayern bei Internetgeschäften Risiken sehen.
Das Euro-Label gilt außer in Deutschland auch in Österreich, Polen, Italien, Spanien und Frankreich. „Wer in Russland oder China einkaufen will, muss natürlich besonders wachsam sein. Bis dahin reicht unsere Kontrolle nicht“, sagte Thorsten Scharmacher vom Euro-Label Institut in Köln.
