Meinung Was in Bautzen fehlt

Wenn man alle verfügbaren Informationen übereinanderlegt, ergibt sich folgendes Bild: Aus dem Kreis der jungen Flüchtlinge ist in Bautzen die erste Flasche geworfen worden. Offenbar, nachdem es schon länger Spannungen auf dem Kornmarkt gab.

Das haben sie nicht zu tun. Egal, ob und wie sie provoziert werden.

So wenig, wie Flüchtlinge Frauen bei Silvesterveranstaltungen zu bedrängen haben. Die Polizei muss dagegen vorgehen und ist in Bautzen auch dagegen vorgegangen. Zweitens: Die Flasche flog auf eine größere Gruppe rechter Jugendlicher, die sich dort versammelt hatten. Nicht um den letzten Sommerabend zu genießen, sondern um zu zeigen, dass sie Flüchtlinge hassen. Das haben sie nicht zu tun. Geht die Polizei auch dagegen vor? In Bautzen nicht, schon lange nicht. Und auch in vielen anderen Städten des Ostens nicht.

Wenn man wissen will, wohin das alles führen wird, muss man nur den Träumen des Thüringer AfD-Chefs Höcke folgen, aktuell verbrämt als Presseerklärung zu den Ereignissen in Sachsen. Er spricht von Verteilungskämpfen, von der Sorge um den Zerfall sozialer Strukturen, von Sprengstoff für unser Land. Ja, so hätten sie es gerne auf der rechten Seite, der große Bürgerkrieg bricht aus und dann kann die ach so verständliche Hatz beginnen, wie einst in Rostock, Hoyerswerda oder Heidenau. Eine gute Alternative dazu wäre, die Polizei würde nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch die rechten Schläger gelegentlich mal zurück in ihre Plattenbauten schicken. Und wenn nicht die Polizei, dann vielleicht ein paar beherzte Bautzener Bürger. Sofern es die noch gibt.

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