Meinung Eine gute und eine schlechte Nachricht

Die Festnahme dreier Terrorverdächtiger in Schleswig-Holstein zeigt, dass die deutschen Sicherheitsbehörden sehr gut aufgestellt sind. Das ist die gute Nachricht. Es war diesmal, anders als bei den gescheiterten Anschlägen auf den Bonner Hauptbahnhof oder auf Züge in Dortmund und Koblenz, kein Zufall.

Es waren die kooperative Ermittlungsarbeit, die intensive Überwachung und der Austausch von Informationen mit ausländischen Diensten, in diesem Fall wohl besonders intensiv mit Frankreich.

Schon wieder ein Erfolg nach dem vereitelten Anschlag auf die Düsseldorfer Altstadt. Das flößt Vertrauen in die Arbeit der Sicherheitsbehörden ein, auch in den dafür verantwortlichen Innenminister Thomas de Maizière.

Die gute Nachricht, dass eine Schläferzelle aufgedeckt und möglicherweise ein Anschlag verhindert wurde, birgt freilich auch die schlechte: Sie macht schlagartig deutlich, dass Deutschland eben auch im Visier des IS ist, genauso wie Frankreich und Belgien. Denn die Verdächtigen wurden offenbar ganz gezielt mit dem Flüchtlingsstrom eingeschleust. Das Unbehagen über die entglittene Kontrolle an den Grenzen dürfte nun noch zunehmen. Auch dafür zeichnet de Maizière mitverantwortlich.

Die Konsequenzen aus dem gestrigen Tag lauten: Die Politik muss weitermachen, wie zuletzt. Sie muss die Kontrolle über die Fluchtbewegung und die Einreisenden zurückgewinnen und den Sicherheitsbehörden alles geben, was sie brauchen, um Terroristen zu entdecken. Und die Bürger müssen weiterhin höllisch vorsichtig sein. Denn nicht jede Zelle ist organisiert wie diese. Mancher Täter radikalisiert sich auch von ganz allein, ohne zentrale Steuerung. Darunter auch Leute, die hier geboren sind.

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