Wird Akropolis privatisiert?

Finanznot bedroht akut Museen und antike Stätten.

Athen. Die Finanznot in Griechenland sorgt für ungewöhnliche Ideen. Der konservative Abgeordnete Gerasimos Giakoumatos schlägt vor, das Land solle die Akropolis vermieten, um seine Finanznot zu lindern: „Das ist besser, als die Löhne zu kürzen.“

Damit werde zugleich das Problem häufiger Mitarbeiterstreiks gelöst, sagte der Abgeordnete. Denn immer wieder stehen Touristen wegen Streiks vor geschlossenen Toren antiker Stätten. Als „Schändung“ bezeichnete hingegen die Traditionalisten-Vereinigung „Oberster Rat der ethnischen Hellenen“ den Vorschlag.

Jedoch diskutieren Archäologen und Historiker schon länger darüber, angesichts des drastischen Sparzwangs des Staates die Betreuung antiker Stätten privaten Institutionen zu übertragen.

Parallel dazu ist nach dem Diebstahl eines Picasso-Werks und eines Mondrian-Bilds am Montag aus der Nationalen Pinakothek in Athen ein Streit um die Sicherheit ausgebrochen.

„Die Sicherheitsmaßnahmen im Museum waren praktisch nicht vorhanden“, kritisierte der griechische Minister für Bürgerschutz Christos Papoutsis. Aus Museumskreisen war zu hören, es sei kein Geld vorhanden, um zusätzliche Sicherheitsleute einzustellen. Offiziell äußerte sich das Museum bis Dienstag nicht.

Die Polizei hat unterdessen Interpol eingeschaltet. Sie vermutet, dass spezialisierte Kunstdiebe den Einbruch organisiert haben, die im Auftrag reicher Sammler gehandelt haben. Da die meisten dieser spezialisierten Einbrecher bekannt seien, versuche die Polizei nun festzustellen, wo sie sich am Montag befanden. dpa

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