Vargas Llosa lehnt Vorsitz des Cervantes-Instituts ab

Madrid (dpa) - Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa will das renommierte spanische Cervantes-Institut spanischen Medienberichten zufolge nicht leiten. Wie der Sender Radio Nacional am Freitag berichtete, habe Vargas Llosa den ihm angebotenen Vorsitz des Instituts abgelehnt.

Dennoch wolle er wie in den vergangenen 16 Jahren weiter mit der kulturellen Einrichtung zusammenarbeiten. Der Schriftsteller, der auch die spanische Staatsangehörigkeit besitzt, habe seine Entscheidung in einem Brief an den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy mitgeteilt. König Juan Carlos hatte Vargas Llosa am Mittwoch namens der Regierung für den Posten vorgeschlagen.

Die Madrider Zeitung „El País“ zitierte eine Quelle aus dem Umfeld des Schriftstellers, wonach Vargas Llosa den ihm angebotenen Posten als „unvereinbar“ mit seiner literarischen Tätigkeit betrachte. Vargas Llosa hatte bereits 1996 eine Offerte der damaligen spanischen Regierung von José María Aznar zur Leitung des Cervantes-Instituts abgelehnt. Damals begründete der jetzt 75-jährige Autor seine Entscheidung damit, dass er der spanischen Kultur besser dienen könnte, indem er seine „Unabhängigkeit und Freiheit“ bewahre. Das vor 21 Jahren gegründete Cervantes-Institut fördert die Verbreitung der spanischen Sprache und der Kultur aller spanischsprachigen Länder. Es ist mit 77 Niederlassungen in 44 Ländern vertreten.

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