"Infinite Jest" "Unendlicher Spaß" soll das größte Hörspiel aller Zeiten werden

Düsseldorf. Es ist ein richtiger Wälzer. Der Roman "Unendlicher Spaß" von David Foster Wallace. Mehr als 1500 Seiten ist er lang und voller Schachtelsätze, die selbst Thomas Mann vor Neid erblassen lassen würden.

Auf www.unendlichesspiel.de kann jeder eine Seite einlesen und sich dabei aufnehmen. Rund 100 Stunden lang soll das Hörspiel werden.

Auf www.unendlichesspiel.de kann jeder eine Seite einlesen und sich dabei aufnehmen. Rund 100 Stunden lang soll das Hörspiel werden.

Kurzum: "Infinite Jest" ist ein postmodernes Meisterwerk. Nun wollen Andreas Ammer, Andreas Gerth und Acid Pauli (Martin Gretschmann) aus dem Mammutwerk das größte Hörspiel aller Zeiten machen - und jeder kann mitmachen.

Der 55-jährige Ammer ist der Kopf der ARD-Literatursendung "Druckfrisch" und hat bereits so manches preisgekrönte Hörspiel inszeniert. Aber den komplexen Roman "Infinite Jest" einlesen, das kann kein Mensch allein. Unter www.unendlichesspiel.de kann sich nun jeder eine (oder auch mehr) Seiten aussuchen, lesen und sich direkt auf der Seite dabei aufnehmen. 100 Stunden lang soll das Hörspiel werden. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Film- und Medienstiftung NRW, der K20 Kunstsammlung NRW und Kipenheuer & Witsch.

Der Kiwi-Verlag fasst auf seiner Homepage zusammen, was bisher geschah: "Vor 20 Jahren erschien die amerikanische Originalausgabe des Mammutwerks Unendlicher Spaß von David Foster Wallace. Es gilt als eines der einflussreichsten Werke unserer Zeit und machte Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Sechs Jahre lang arbeitete der Übersetzer Ulrich Blumenbach an der 1500 Seiten umfassenden Übertragung des Romans ins Deutsche. Für das Hörspielprojekt konnte er als Sprecher gewonnen werden: er liest die 388 Anmerkungen des Romans."

Der Rest ist Aufgabe der Vorlese-Commnity? Nicht ganz: Denn, wenn erst einmal eingelesen ist, sind die Hörspielmacher wieder am Zuge, die die Sprachaufnahmen musikalisch arrangieren. Die Musik dazu komponiert ein Jahr lang, Tag und Nacht, la die „Goldene Maschine“: ein analoger Synthesizer, der aus 57 Modulen mit 172 Kabeln und über 200 Reglern eine sich theoretisch nie wiederholende Musik komponiert. Über eine Live-Cam kann der Maschine, die im Foyer von K20 Kunstsammlung NRW in Düsseldorf steht, beim Komponieren zugesehen und -gehört werden: auch das gibt es im Netz unter www.unendlichesspiel.de

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