Düsseldorf Oper am Rhein zeigt harmonische Mischung aus Tradition und Experiment

In der kommenden Spielzeit plant die Deutsche Oper am Rhein zahlreiche Premieren und in der Tanzsparte elf Uraufführungen.

Ballettchef Martin Schläpfer am Donnerstag bei der Spielplan-Vorstellung im Opernhaus. Von Herbst 2019 an wird Remus Sucheana den künstlerischen Bereich komplett übernehmen, Schläpfer wird Haus-Choreograph. Foto: dpa

Ballettchef Martin Schläpfer am Donnerstag bei der Spielplan-Vorstellung im Opernhaus. Von Herbst 2019 an wird Remus Sucheana den künstlerischen Bereich komplett übernehmen, Schläpfer wird Haus-Choreograph. Foto: dpa

Düsseldorf. Mit der Uraufführung von Anno Schreiers „Schade, dass sie eine Hure war“ (Inszenierung David Hermann) nach dem Drama des Shakespeare-Zeitgenossen John Ford rückt in der Spielzeit 2018/19 an der Deutschen Oper am Rhein wieder auch Musik von Komponisten der jüngsten Generation in den Fokus. Schreiers Musik, der es immer wieder gelingt, die Tonsprache der tradierten Opernsphäre mit dekonstruktiven Momenten in das Jetzt zu transferieren und dennoch verständlich und auf eigene aber emotional aufgeladene Art ästhetisch homogen zu bleiben, lässt auf Gutes hoffen.

Doch auch Hilsdorfs „Ring am Rhein“, der zudem als Zyklus im Mai und Juni 2019 in Duisburg und Düsseldorf am Stück erlebbar wird — schon eine Seltenheit — darf auch in der neuen Spielzeit als eines der Highlights gelten. Jener komplettiert sich mit der Premiere der Götterdämmerung am 27. Oktober im Opernhaus Düsseldorf.

Mit „Der Fledermaus“ unter der Regie von Axel Köhler ist zudem die Gattung der Operette auch im aktuellem Spielplan präsent. Die musikalische Leitung hat Benjamin Reiners. Man setzt offensichtlich auf eine harmonische Mischung aus klassischem Repertoire, was das Haus auch bedienen möchte und Musiktheater, das, wie etwa mit Schreier, das Experiment sucht.

Michael Thalheimer inszeniert Verdis Otello, das im November am Theater Duisburg Premiere feiern wird. Die klassischste aller tragischen Liebesgeschichten „Roméo et Juliette“, in Gounods hoch romantischer Oper, kommt in der neuen Saison in einer Inszenierung des jungen aufstrebenden Regisseurs Philipp Westerbarkei ins Düsseldorfer Opernhaus. Hier übernimmt David Crescenzi das Pult. Generalmusikdirektor Alex Kober wird zudem von Lukas Beikircher, Antonino Fogliani und Marc Piollet unterstützt. Nach 40 Jahren Pause kommt nun Tschaikowskys „Pique Dame“ auf die Bühne der Rheinoper. Unter dem Dirigat von Aziz Shokhakimov in Szene gesetzt von der amerikanischen Regisseurin Lydia Steier.

Das Ballet am Rhein — in Hand von Martin Schläpfer, weiterhin künstlerischer Direktor und Chefchoreograph, zudem aber auch Ballettdirektor Remus Sucheana — wartet mit zahlreichen Neuproduktionen auf. Darunter elf Uraufführungen. Schläpfer widmet sich beispielsweise neben „44 Duos“ von Bartók in „Ulenspiegeltänze“ Prokofjews — später — 7. Sinfonie. Sucheana ließ sich ebenfalls von symphonischer Musik inspirieren: Rachmaninows „Jugendsinfonie“ op.13.

Aber auch Werke anderer Schöpfer werden gezeigt. So beschäftigt man sich in „b.40“ mit postmodernen amerikanischen Choreographen.

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