Tourauftakt in Oberhausen: Niemand swingt cooler als Michael Bublé

Der kanadische Entertainer startet seine Deutschlandtour mit einem begeisterten Publikum in der ausverkauften Arena in Oberhausen.

Michael Bublé in Oberhausen.

Michael Bublé in Oberhausen.

Foto: Caroline Seidel

Oberhausen. Ein Augenzwinkern, ein gönnerhaftes Lächeln, ein lausbubenhaftes Schämen: "Bitte, hört auf mich zu lieben", sagt er keck und lacht sich schlapp. Michael Bublé nimmt sich nicht allzu ernst, sein Publikum umso mehr.

9500 sind zum Auftakt seiner Deutschlandtour am Sonntagabend in die ausverkaufte Oberhausener Arena gekommen. Und sie sind begeistert. Bublé liefert eine Show der Extraklasse ab: bombastisch und laut, zurückgenommen und leise.

Er schmeichelt, er kuschelt, er scherzt und er unterhält. Er ist ein Entertainer - und scheint im Laufe der Jahre immer besser zu werden. Zwei Stunden tobt er über die Bühne, rutscht kleine Rampen herab, mischt sich unters Publikum. Fotos werden gemacht. Die Stimmung kann kaum besser sein. Bublé genießt die Atmosphäre sichtlich.

Unterstützt von einem 13-köpfigen Orchester - dem "Team Bublé" - zelebriert der frisch gebackende Vater ("Die Zeugung waren die 15 schwierigsten Sekunden meines Lebens") die Musik.

Er mischt Klassiker seiner Vorbilder (wie "You make me feel so young" von Sinatra) mit eigenen Hits, die wie "Everything" sofort zünden. Und das macht er mit einem Spaß, der auf die 9500 überspringt. Bublé ist charmant, witzig und smart. Und: Niemand swingt cooler. Würden sich Sinatra, Dean Martin und Co. heute noch treffen, Bublé wäre der jüngste Neuzugang in diesem Rat Pack.

Michael Bublé ist eine große Nummer. Das unterstreichen auch die beiden Bühnen. Auf der Hauptbühne lassen sich die Podeste der Musiker verschieben.Die Mittelbühne ist in sich beweglich, kann wie ein "Fächer XXL" wedeln, aber auch Projektionsfläche für Videoeinspielungen sein. Feuerfontänen ("Fever"), Konfetti-Kanonen ("All you need is love") - alles ist dabei.

Prächtig auch der Bühnenrundlauf am anderen Ende der Halle, wo Bublé mit den a-capella-Jungs von Naturally Seven Songs von den Jackson Five und The Bee Gees abfeiert. Zuvor hat sich Bublé - begleitet von sechs Bodyguards - mit einem Daft Punk-Cover "Get lucky" tänzelnd den Weg durch den Innenraum gebahnt.

Eingangs hatte der 38-jährige Kanadier in der Arena versprochen, das Konzert werde ein "Date". Zwei Stunden später will noch niemand nach Hause gehen. Dates können schlechter laufen.

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