Positive Bilanz Schwedischer Musiker gewinnt „Anchor“ bei Reeperbahnfestival

Hamburg (dpa) - Konzerte und Konferenzen, ein neuer Musikpreis und ein Besucherrekord. Zum Abschluss des elften Reeperbahnfestivals haben die Organisatoren eine positive Bilanz gezogen. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Festivalchef Alex Schulz.

Positive Bilanz: Schwedischer Musiker gewinnt „Anchor“ bei Reeperbahnfestival
Foto: dpa

„Auch in diesem Jahr gab es wieder jede Menge aufregende neue Acts zu entdecken. Dazu kamen konstruktive Diskussionen und Veranstaltungen auf unserer Branchenkonferenz.“ Von Mittwoch bis zum frühen Sonntagmorgen tummelten sich laut Veranstalter 38 000 Besucher bei Europas größtem Clubfestival - so viele, wie noch nie und 4000 mehr als 2015.

Ein Höhepunkt zum Schluss war die erstmalige Verleihung des „Anchor“-Awards, dieser ging an den schwedischen Pop-Soul-Musiker Albin Lee Meldau. „Das wichtigste Kriterium war Einzigartigkeit“, sagte der Juror Tony Visconti. „Und die hat er.“ Der 28-jährige Meldau erklärte: „Es ist eine Ehre, hier zu sein. Aber ich möchte auch sagen, dass Musik kein Wettbewerb ist.“ Drei Tage lang hatten acht Musik-Acts aus sechs Ländern ihr Können unter Beweis gestellt. In der Jury saßen neben Bowie-Produzent Visconti etwa der MTV-Urgestein Ray Cokes oder die isländische Sängerin Emiliana Torrini.

Das Reeperbahnfestival war am Mittwoch mit der umjubelten Uraufführung von Matthias Arfmanns „Ballet Jeunesse“ an den Start gegangen. Insgesamt traten bei dem Spektakel bis zu 400 Künstler aus aller Welt in zahlreichen Clubs, Bars und Kiez-Kneipen auf. Zum Abschluss standen das Alternative Projekt Get Well Soon, Rapper Chefket, der Pfälzer Goth-Popper Drangsal, die finnische Künstlerin Alma oder Inna Modja aus Mali auf dem Programm.

Das schottische Trio Biffy Clyro gab in der Nacht zum Samstag eine kurzfristig angekündigte Show im proppevollen Docks, wo zwei Tage zuvor schon Joy Denalane ihr Publikum begeistert hatte. Das Pop-Duo Boy, frisch ausgezeichnet mit einem VUT-Award für das „Beste Album“ trat an einem ungewöhnlichen Ort auf. Die beiden Frauen beeindruckten mit einem Konzert im Hamburger Michel, der bekanntesten Kirche der Hansestadt.

Traditionell geht es aber beim Reeperbahnfestival darum, eher kaum bekannte Künstler zu entdecken, und die gab es quasi an jeder Ecke. So überzeugte etwa die australische Band Parcels im „Molotow“, wenige Meter weiter auf dem Beatles-Platz beeindruckten Shoshin aus Manchester mit einem Spontan-Konzert vor hunderten Menschen.

Gastland in diesem Jahr waren die Niederlande. Das Nachbarland war mit zwölf Künstlern auf dem Festival und mehreren Fachveranstaltungen auf der begleitenden Branchenkonferenz vertreten. Dort kamen 4400 Vertreter der Musik- und Digitalwirtschaft aus 40 Ländern zusammen. „Der Länderschwerpunkt 2017 ist Kanada, ein Land, aus dem seit jeher großartige Musik kommt“, kündigte Festivalchef Schulz an.

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