Metal-Queen Doro Pesch feiert 30. Bühnenjubiläum

Düsseldorf (dpa) - Gerade hat sie eine Südamerika-Tournee beendet, nun probt sie für ihre Jubiläums-Konzerte in Düsseldorf, dann geht es auf Europa-Tournee.

Metal-Queen Doro Pesch feiert 30. Bühnenjubiläum
Foto: dpa

Seit 30 Jahren steht Doro Pesch im Rampenlicht, tourt mit dem Hardrock-Zirkus durch die Kontinente und ist nach einer Durststrecke in den 90er Jahren wieder weltweit gefragt. Mit zehn Millionen verkauften Tonträgern zählt die nur 1,54 Meter große Blondine zu den erfolgreichsten Heavy-Metal-Sängerinnen der Welt. In einem Monat wird die ungekrönte Hardrock-Queen 50 Jahre alt.

Ihr Mantra ist ihr Treue-Gelübde an ihre Fans, dass sie sich vor wenigen Tagen als Tattoo in den rechten Unterarm stechen ließ: „Für immer“.

Sie sang mit Motörhead-Superstar Lemmy Kilmister im Duett, tourte mit Judas Priest und trat mit Ozzy Osbourne auf, war 1986 die erste Frontfrau vor 120 000 Fans beim „Monsters of Rock“-Festival in England. 1994 erhielt sie einen Echo als erfolgreichste deutsche Sängerin. Pesch ist seit Jahren eine feste Größe etwa beim inzwischen weltgrößten Metal-Festival in Wacken (Schleswig-Holstein).

Mit ihren Wohnungen in den USA hat die Wahl-New-Yorkerin weniger Glück. Ihr Apartment in der Nähe des World Trade Centers durfte sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nicht mehr betreten. Ihr neues Domizil auf Long Island wurde von den Hurrikanen „Irene“ und „Sandy“ in den vergangenen drei Jahren zweimal verwüstet und ist immer noch „eine Baustelle“, wie sie der Nachrichtenagentur dpa berichtet. Viele Erinnerungen aus den vergangenen 30 Jahren seien „irgendwo im Meer“.

Wenn Doro Pesch am kommenden Wochenende an ihrem Zweitwohnsitz in Düsseldorf ihr 30. Bühnen-Jubiläum feiert, werden Weggefährten aus mehreren Jahrzehnten dabei sein. Genau einen Monat später (3. Juni) wird sie 50.

Dabei hat die gelernte Typographin ihren allerersten Auftritt in einem Düsseldorfer Punk-Club womöglich nur knapp überlebt. Die 120 Zuhörer waren der Hardrockerin nicht wohlgesonnen: „Ein sturzbetrunkener Typ hat die ganze Zeit eine Pistole auf mich gerichtet. Als der ohnmächtig umfiel, haben sie mir die Waffe gegeben - sie war geladen. Das war die harte Schule in den wilden 80ern. Bei den Konzerten gab es weder Security noch irgendwelche Auflagen.“

Vier Jahre später kam der Durchbruch mit ihrer Band Warlock: Mehr als drei Millionen Mal verkaufte sich das Album „Triumph and Agony“ mit den beiden Welthits „All We Are“ und „Für immer“ - nach wie vor ihre größten Hits. Dann ein Rückschlag: Um langwierige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, musste sie 1989 auf den Bandnamen Warlock verzichten: „Das ist ein Haifisch-Business. Wir sind gut abgezockt worden, die ganze Kohle war weg.“

Pesch ist mehrmals in Japan aufgetreten, was ihr als Heavy-Metal-Frontfrau jahrelang verwehrt war. Binnen 30 Jahren sei der Heavy Metal weiblicher geworden, zwar weniger auf der Bühne, aber davor, berichtet sie: „Früher waren die Fans zu 90 bis 95 Prozent männlich, heute ist es praktisch ausgeglichen.“

Doro Pesch zählt Boxerin Regina Halmich zu ihren Freundinnen und ist Botschafterin der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Inzwischen hat sie 2800 Konzerte in über 60 Ländern gegeben und so soll es weitergehen: „So lange ich lebe und die Fans mich wollen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort