Klarer Sieger: Pianist Rafal Blechacz

CD- und Konzerttipp

Warschau. Der polnische Pianist Rafal Blechacz gehört seit 2005 zum erlauchten kleinen Kreis der Warschauer Chopin-Preisträger — in Zeiten der Konkurrentenflut (Millionen Chinesen streben eine Pianisten-Karriere an) ein Riesenvorteil. In Warschau gesiegt zu haben kommt für Pianisten einer Kaiserkrönung gleich — man hat es ein für alle Mal geschafft. Blechacz hat die Auszeichnung nicht umsonst bekommen: Sein Spiel ist rein und makellos, klar wie Gletscherwasser, allerdings auch ebenso kühl.

Emotionalen Überschwang sucht man bei dem 27-Jährigen vergebens. Dafür ist man bei ihm gefeit vor falschem Pathos. Besonders gut passt diese transparente, schlackenlose Spielweise zu Debussys „Pour le piano“, „Estampes“ und „L’Isle joyeuse“. Aber auch Karol Szymanowskis dramatische 1. Sonate gewinnt unter Blechacz’ Händen an Kontur.

Konzerttipp: Mit Debussy und Szymanowski gastiert Blechacz am 7. November um 20 Uhr, in der Tonhalle Düsseldorf. wall

„Rafal Blechacz spielt Debussy und Szymanowski“; Deutsche Grammophon, ca. 60 Min.

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