Jazz-Legende Dave Brubeck gestorben

New York (dpa) - Trauer um eine „Jazz-Ikone“: Nach dem Tod des Pianisten Dave Brubeck, der vor allem mit seinem Song „Take Five“ Weltruhm erlangte, sollte ein Geburtstagskonzert zur Gedenkveranstaltung werden.

Eigentlich war die Veranstaltung am Donnerstagabend als Ehrung zu seinem 92. Geburtstag geplant. Nun wird in Erinnerung an den großen Musiker auch seine Familie an dem Konzert im US-Bundesstaat Connecticut teilnehmen, berichteten US-Medien.

Tausende Menschen gedachten Brubecks im Internet, beispielsweise beim Kurznachrichtendienst Twitter. „Du warst ein Jazz-Superstar“, schrieb einer. „Wir werden dich vermissen“, ein anderer. Auf Brubecks Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood legten Menschen Blumen nieder.

Der Jazz-Pianist war am Mittwoch im Alter von 91 Jahren in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Connecticut an Herzversagen gestorben, wie sein langjähriger Manager bestätigte. Eigentlich sei er nur für eine Routine-Untersuchung bei seinem Kardiologen dort gewesen. Der 1920 in Kalifornien geborene Brubeck galt als einer der größten amerikanischen Jazz-Musiker. US-Zeitungen feierten ihn in ihren Nachrufen als „Jazz-Ikone“, „weltweiten Botschafter des Jazz“ und „Jazz-Erneuerer mit einer populären Ader“.

Er sei ein Vorbild gewesen - nicht nur wegen seiner Musik, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit, teilte der berühmte New Yorker Jazz-Club „Blue Note“ mit. „Er war immer elegant und bekannt für seine unterstützende und Mut machende Art. Außerdem war er auch sehr witzig, freundlich und clever - er hat jeden zum Lächeln gebracht.“

Bis ins hohe Alter war Brubeck mit verschiedenen Formationen aufgetreten. Er kombinierte Jazz mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt und machte die bis dahin hauptsächlich in Untergrund-Bars gespielte Improvisationsmusik salonfähig. Brubeck komponierte auch Orchesterwerke, Kirchenmusik und Soundtracks für das Fernsehen.

Mit Stücken wie „Take Five“, „In Your Own Sweet Way“ oder „The Duke“, häufig in eigenwilligem Takt komponiert, erlangte der vielfach preisgekrönte Brubeck weltweit Berühmtheit. „Mein ganzes Leben wollten mich die Menschen immer in eine Schublade stecken“, sagte er einmal in einem Interview. „Aber Schubladen langweilen mich.“

Das „Time“-Magazin widmete Brubeck ein Cover, seine Platten verkauften sich millionenfach, und auch in der berühmten New Yorker Carnegie Hall trat er auf. Im Weißen Haus und an der Berliner Mauer gab Brubeck, der sich selbst einmal als „Komponist, der auch Klavier spielt“ beschrieb, ebenso Konzerte. Zudem war er häufig Gast bei Jazz-Festivals in aller Welt.

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