Foto von Whitney Houston sorgt für Empörung

New York (dpa) - Ein Foto von Whitney Houstons Leiche im offenen Sarg sorgt für einen Sturm der Empörung in den USA. Das Klatschblatt „National Enquirer“ hat das Bild auf der Titelseite seiner aktuellen Ausgabe - und es ist offenbar heimlich und illegal gemacht worden.

Woher die wegen ihrer Geschichten berüchtigte Zeitung das Foto hat, will sie nicht verraten. Das Bild hat eine Diskussion ausgelöst, wie weit Presse gehen darf. Das Klatschblatt verteidigte sich damit, dass das Foto „wunderschön“ sei. Es zeigt die vor zwei Wochen in der Badewanne ihres Hotels gestorbene Sängerin, aufgebahrt in einem goldenen Sarg. „Das letzte Foto“, heißt die Schlagzeile, ergänzt um „Bestattet mit Schmuck im Wert von 500 000 Dollar“. Das Bestattungsinstitut bestreitet, irgendetwas damit zu tun zu haben. Praktisch alle Zeitungen, die über den Fall berichten, zeigen das Bild auch - allerdings ist Houstons Leiche unkenntlich gemacht.

Der Abdruck des Fotos sei „schockierend und verstörend“, schrieb die „Washington Post“. Eine Grenze sei überschritten: „Es scheint höchst unethisch, solch ein Bild zu verbreiten, erst recht ohne die Einwilligung der Familie.“ Die „Los Angeles Times“ schreibt, dass „jetzt untersucht werden muss, wer die Trauer der Familie in ein bisschen Geld verwandelt hat. Oder in viel Geld.“ Andere Zeitungen nannten die Veröffentlichung „makaber“ („New York Daily News“) oder „beschämend“ („USA Today“). Vor 35 Jahren hatte der „National Enquirer“ einen ähnlichen Skandal ausgelöst. Damals hatte das Blatt das Bild von Elvis Presley im offenen Sarg gedruckt.

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