Depeche Mode kommen mit elektronischem Blues auf Tour

Depeche Mode gehen 2013 auf Konzertreise. Im Juli gastieren sie in der Düsseldorfer Arena.

Paris. Aus ganz Europa sind am Dienstagmittag Fans nach Paris gereist, um bei der großen Pressekonferenz von Depeche-Mode vor Ort dabei zu sein. Schon vor Öffnung der Türen stehen die treuen Anhänger Schlange vor dem Kulturzentrum Gaité Lyrique, um ihre Helden live zu erleben. Tausende verfolgen das Ereignis live im Internet.

Im Sommer des kommenden Jahres wird die Kultband in Europa auf Tour gehen und am 3. Juli in der Düsseldorfer Arena Station machen. Noch vor dem Tourstart im Mai werden Depeche Mode drei Jahre nach dem Vorgänger „Sounds Of The Universe“ ihr neues Studioalbum veröffentlichen.

Als Vorgeschmack gibt es in Paris ein neues Video, das von den Fans lautstark bejubelt wird. Der Appetithappen verspricht wie gewohnt satten Synthiesound.

Das Album ist bereits aufgenommen, es wird wohl im April veröffentlicht. „Der genaue Tag steht noch nicht fest, auch der Titel ist noch offen, aber wir arbeiten derzeit daran“, sagt Sänger Dave Gahan. Beim neuen Werk habe er mehr Songs geschrieben als bei den Vorgängern. „Drei oder vier der neuen Songs sind die besten, die wir je gemacht haben“, sagt Martin Gore.

Von seinen Erwartungen an die Tour und an das neue Album erzählt Andy Fletcher im Gespräch mit unserer Zeitung.

Fühlen Sie immer noch den Erfolgsdruck wie vor 30 Jahren?

Andy Fletcher: Ohne Druck könnten wir nicht arbeiten. Wir sind immer nervös vor den Shows für die Veröffentlichung des neuen Albums. Das gilt insbesondere für Dave, der auch immer extrem aufgeregt ist vor den Konzerten.

Wie würden Sie das neue Album beschreiben? Was hat sich veränderrt?

Fletcher: Es ist elektronischer Blues. Der Sound ist stärker und kraftvoller als beim Vorgängeralbum. Wir sind sehr stolz darauf.

Wie waren die Aufnahmen in den USA?

Fletcher: New York war großartig, da haben wir in den gleichen Studios wie Alicia Keys gearbeitet und hatten einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt. Das war sehr inspirierend. In St. Barbara war es ein dunkler Raum, weit unangenehmer als in New York.

Wie unterscheiden sich die beiden Songwriter Dave und Martin?

Fletcher: Martin schreibt Songs seitdem er elf ist. Dave macht das erst seit sieben oder acht Jahren. So kommen unterschiedliche Songs heraus, die aber alle mit Depeche Mode funktionieren müssen.

Gehen Sie heute anders mit dem Ruhm um als in früheren Jahren?

Fletcher: Ruhm ist nicht ungefährlich. Wir fühlen uns nicht als Berühmtheiten. Jenseits der Bühne leben wir ein ganz normales Leben. Wichtig ist nur die Musik, die ist cool, wie hoffentlich auch wir selbst. Zum Glück haben alle noch ihre Haare, das macht uns jünger (lacht).

Die Rolling Stones feiern ihr 50-jähriges Bestehen. Wäre das auch ein Ziel für Sie?

Fletcher: Das ist natürlich toll, aber ganz ehrlich: Ich möchte nicht jenseits der 70 auf der Bühne stehen und meine Enkel im Publikum sehen.

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