Blues-Musiker Robert Cray: „Ich freue mich auf Deutschland“

Robert Cray ist einer der erfolgreichsten Blues-Musiker der Welt. Mit seinem neuen Album ist er gerade auf Tour.

Köln. In Jahr 2010 wurde der US-amerikanische Gitarrist und Sänger Robert Cray (59) in die Blues Hall of Fame in Memphis aufgenommen. Sein Werk wurde bislang mit fünf Grammys ausgezeichnet.

Superstars wie Tina Turner und Eric Clapton zählen zu seinen größten Fans. Jetzt hat Cray mit „Nothin but Love“ ein neues Studioalbum veröffentlicht. am Donnerstag kommt Cray in die Live Music Hall nach Köln.

Herr Cray, was bedeuten Erfolg und Auszeichnungen?

Robert Cray: Ich sehe die Grammys als Anerkennung für meine Arbeit und als Zeichen, dass meine Musik den Leuten gefällt. Das ist für mich Motivation, als Musiker weiterzumachen.

Haben Sie beim neuen Album so etwas wie Erfolgsdruck gespürt?

Cray: Nein, ich fühle mich nicht unter Druck. Im Studio denke ich nicht an so etwas. Ich mache meine Musik und überlege nicht ständig, wie die Zukunft aussehen wird oder was die Vergangenheit gebracht hat. Ich konzentriere mich voll auf die Musik. Wer nur an die Verkaufszahlen denkt, verliert schnell den Spaß an der Arbeit.

Auch Eric Clapton zählt zu Ihren Fans.

Cray: Er ist ein großartiger Mensch. Wir kennen uns schon seit der 80ern und sind gute Freunde geworden. Er hat mich immer unterstützt und an mich geglaubt.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?

Cray: Es sind die Dinge, die ich täglich sehe oder erlebe. Es gibt aber auch Themen wie die aktuelle Wirtschaftskrise, die mich bewegen, und die in Songs wie „I’m Done Crying“ einfließen. Es berührt mich, wenn ich mitbekomme, wie Leute ihre Jobs verlieren und plötzlich ohne alles auf der Straße stehen.

Sind Sie ein politischer Mensch?

Cray: Mir ist Politik definitiv wichtiger als von 20 oder 25 Jahren. Die Welt verändert sich durch Krisen und Kriege. Das darf niemanden egal sein.

Was erwarten Sie, wird Obama auch künftig der Präsident der USA sein?

Cray: Ich hoffe das zumindest sehr. Um das zu schaffen, was er vorhat, braucht Barack Obama viel Zeit. Eine zweite Regierungszeit wäre enorm wichtig für Obama und für die USA. Das Land braucht ihn. Er hat einen klaren Weg und eine starke Persönlichkeit. Allerdings kann auch er die Welt nicht von heute auf morgen verändern.

Sie spielen jetzt wieder in Deutschland . . .

Cray: Darauf freue ich mich. Mein Vater war bei der Armee und so bin ich als Kind nach München gekommen. Für mich ist eine Tour hier auch immer eine Rückkehr. Köln kenne ich nicht so gut, obwohl ich mit Eric Clapton schon mal da war.

Was erwartet das Publikum?

Cray: Ein guter Mix aus neuen und alten Sachen. Wir entscheiden auf der Bühne immer spontan, was gespielt wird. Eine Setlist gibt es nicht. Man muss fühlen, was die Leute hören wollen. Wenn ich das weiß, drehe ich mich kurz zur Band um und gebe ihr ein Zeichen. Das hat bislang immer gut funktioniert — ich hatte meinen Spaß und die Fans auch.

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