Barenboims Kraftakt für Franz Liszt

Das Klavierfestival Ruhr steht 2011 im Zeichen des Tastenlöwen des 19. Jahrhunderts.

Essen. Nachdem die Finanzierung des Klavierfestivals Ruhr zuletzt auf unsicheren Fundamenten stand, geht es in diesem Jahr zum ersten Mal als Stiftung an den Start. „Wir haben damit an Planungssicherheit gewonnen“, sagte Festivalleiter Franz Xaver Ohnesorg gestern in Essen. Gleichwohl schrumpft die Zahl der Konzerte um ein Zehntel auf 60.

Gewidmet ist das Klavierfestival, das mit mehr als 60 000 Besuchern zu den meistfrequentierten Klassikfesten der Welt gehört, diesmal Franz Liszt, dem Tastenlöwen des 19.Jahrhunderts.

Die internationale Klassik-Prominenz reist an, um vom 6. Mai bis 22. Juli die Musikwerke des ungarischen Komponisten zu spielen. Daniel Barenboim führt am 9. Juni in der Philharmonie Essen gleich beide Liszt-Klavierkonzerte auf — ein enormer Kraftakt, den der 68-Jährige auf sich nimmt. Am 18. Juni setzt sich auch Altmeister Alfred Brendel, der sich 2008 aus dem Konzertbetrieb zurückgezogen hat, für Ausschnitte wieder ans Klavier.

Ein Intellektueller unter den Pianisten, der Franzose Pierre-Laurent Aimard, studiert im Auftrag des Festivals Liszts bedeutendste Klavierkomposition, die Sonate h-Moll, ein, um sie am 27. Mai in der Duisburger Gebläsehalle aufzuführen. Ein Virtuose der Superlative, der Russe Arcadi Volodos, hat die Liszt-Sonate ebenfalls im Gepäck (29. Mai, Mercatorhalle Duisburg). Der Vergleich wird spannend werden.

Alle 60 Veranstaltungen, darunter 17 Debüts und acht Uraufführungen, stehen jetzt im Netz unter www.klavierfestival.de . Infos und Tickets gibt es unter der Rufnummer 01805/500 803.

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