Bayreuther Festspiele Aufregung um Merkels Stuhl

Bayreuth (dpa) - Seit Wochen ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen Griechenland im Krisenmodus. Ablenkung findet sie bei Richard Wagners Opern.

Bayreuther Festspiele: Aufregung um Merkels Stuhl
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Sichtlich entspannt schreitet sie am Samstag zum Bayreuther Festspielhaus, auch in der Pause nach dem ersten Aufzug der Eröffnungspremiere „Tristan und Isolde“ wirkt sie gut gelaunt. In der zweiten Pause dagegen herrscht kurzzeitig Aufregung rund um die Kanzlerin: In einem Restaurant bricht ihr Stuhl zusammen.

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Zunächst gibt es sogar Berichte über einen angeblichen Schwächeanfall, die jedoch dementiert werden. „Der Stuhl ist zusammengebrochen. Die Kanzlerin war keine Sekunde ohnmächtig“, sagt Vize-Regierungssprecher Georg Streiter später. Merkel lässt sich auf dem Staatsempfang am späten Abend noch blicken und sagt kurz und knapp, die Aufführung habe ihr gefallen. Dort fehlt dagegen Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der ebenfalls zuvor die Aufführung im Festspielhaus verfolgt hatte. „Es ging ihm nicht so gut. Deshalb konnte er nicht an dem Empfang teilnehmen“, teilt eine Sprecherin der Bayerischen Staatskanzlei am Sonntag mit.

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Merkel trägt einen türkisfarbenen Zweiteiler, kombiniert mit Schuhen und einer Clutch in Blau sowie einer schlichten Perlenkette. Die Kleiderwahl erinnert verdächtig an ihre Bayreuth-Outfits der Vorjahre, doch kleine Abwandlungen gibt es - die Farbe ist etwas leuchtender, es fehlen die aufgesetzten Taschen.

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Und obwohl es stürmisch zugeht am Grünen Hügel, sitzt die Kanzlerinnen-Frisur, und das Kostüm bleibt an Ort und Stelle. Bei anderen Damen ist das etwas problematischer, manche Festtagsfrisur leidet unter dem Wind, auch manch fließender Rockstoff wird von einer Böe nach oben geweht - sehr zur Freude der Fotografen und Kameraleute.

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Einfacher haben es da die weiblichen Gäste, die sich für einen Hosenanzug entschieden haben - Gloria von Thurn und Taxis wählte ein cremefarbenes Modell, Skistar Rosi Mittermaier erscheint im schlichten schwarzen Hosenanzug mit roter Rose am Revers. Auffälliger geht es da schon bei Thea Gottschalk zu, der Ehefrau von TV-Urgestein Thomas Gottschalk. Sie trägt eine goldfarbene Pluderhose. Der Moderator ist der beliebteste Promi auf dem roten Teppich: Im weißen Sakko mit schwarzem Muster schreibt er Autogramme. Auch sein inzwischen schon recht ergrautes Haar wird ordentlich verwirbelt im Bayreuther Sommerwind. Der Auftritt in der Festspielstadt ist eine Art Heimspiel für ihn - er wuchs im nahen Kulmbach auf.

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Viele Roben sind elegant, aber schlicht - so etwa das dunkelblaue Kleid von Schauspieler Ann-Kathrin Kramer, der Frau von „Tatort“-Kommissar Harald Krassnitzer. Alexander von Schaumburg-Lippe erscheint mit Sonnenbrille und grimmigem Gesichtsausdruck. Immerhin lächelt seine Frau Nadja.

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Die beiden Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier zeigen sich - wie auch schon in den Vorjahren - den Schaulustigen nicht. Inzwischen scheint man sie nicht einmal mehr zu vermissen. Es macht sich unter den etwa 1500 Zaungästen zumindest keine Enttäuschung breit, als kurz vor 16.00 Uhr das Königsportal geschlossen wird. Dafür ist - wie gewohnt - die Politikerdichte einigermaßen hoch. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ist da, Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP), ebenso Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) mit seiner Frau Karin, die ein korallenfarbenes Kleid trägt.

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